Page - 34 - in Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
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. ,n ff.« C,n-!s,i in den Händen, und in den äußeren, das Gewölbe abschließenden
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Kappen erscheinen, in's Nund gestellt, die vier ^vanguml,u. ^ von
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Kirche. Die Compofitionen o°n I°ftph Mr ich, ausgeführt von August von Worndle s.
Linken zur ächten folgende: 1. Noah empfängt den Gefehl Gottes zum Gaue er Arche 2 ^ e r Gau er Arche.
3. Einzug in die Arche. 4. Die Sündflutl, 8. Die Mckkehr der Taube mit dem Gelzweig. Auszug aus der Arche.
7. Dankopfer Noahs. Daran schließen sich an dm beiden Wandflächen der dem Chorschlusse vorgelegten Traveen,
einander gegenüberstehend, die beiden Hälften einer allegorischen ComMion: die vier Elemente im Dienste der
Kirche von Karl I M . Wir sehen jedesmal inmitten einen Engel segnend anf Molken schen zwischen vier anderen,
welche mit den Emblemen der Elemente heranschweben; aus der linken Seite Lust und Erde, angedeutet durch Glocke
und Orgel, durch Grabscheit zur Todteubestattung und durch Aehren und Neben zu Grot und Wein im Altarsacrament,
darüber die Gibelstellen: k^ iemur odviam Nn«w in a ^ . 1.1^5. 4. 16. 0mni8 w i ^ ^üoret te. ?8. 65. 4.
Auf der anderen, der rechten Seite erscheinen ebenso Wasser und Neuer, gekennzeichnet durch Weihwasserkessel mit
Sprengwedel und durch brennende Wachskerzen, darüber die Stellen: Vox voinmi super a^a«. ?8. 28. 3. I^ms
ante ipLum prNoeäet. ?8. 96. 3. Die Arcadenwände der letzten an das Guerhaus anstoßenden Travee sind analog
den Wänden von Mittel- und Kreuzfchiff mit je zwei Dreipässen geziert, die aber keine Wappen, sondern vier typologische
Darstellungen aus dem mittelalterlichen sihysiologus enthalten, althergebrachte Symbole auf Jesu Opfertod und
Auferstehung; links der Phönix, aus den Flammen aufsteigend, und der Pelican, der mit seinem Herzblute seine Jungen
ernährt, rechts der Löwe, der seine scheintodt gebornen Jungen anhaucht und ihnen so am dritten Tage Leben verleiht,
und der Adler, der sich in die Nluthen stürzt und so seine Jugend erneuert.
Zn kleinerem Maßstabe, dafür aber desto reicher und manigsacher ausgeschmückt sind die dem Auge um so viel
näher gerückten Wölbungen des Umganges und des Cnpcllenkranzes. Die verschiedenen Kappen, welche sich zwischen
den vergoldeten, von buntgezierten Gändern eingefaßten Rippen ergeben, sind theils mit bloßem Ornament, theils auch
mit Uiguren gefüllt. Die vier Kreuzgewölbe zunächst, welche an den beiden Enden des Umganges stehen und den Traveen
des, dem Thorschlüsse vorgelegten rechteckigen Mittelraumes entsprechen, tragen fast lauter Pflnnzenornnmcnt, eine Art
Rosenmotiu. Nur in der Mitte der acht äeitenkappen sind, von Dreipässen eingerahmt, allegorische Hnlbfiguren angebracht,
welche durch die Embleme in ihren Händen und durch flatternde Spruchbänder als die acht Seligkeiten gekennzeichnet sind.
Nach Jesu Üergpredigt im Evangelium des Matthäus Z. Eapitel, Z. bis 10. Vers, sind es die Vertreter der geistlich
Armen, der Leidtragenden, der Snnftmüthigen, der nach Gerechtigkeit Dürstenden, der Garmhcrzigen, derer die reinen
Herzens sind, der Nricdsertigen und Derjenigen, so um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden. Die sieben mittleren
trapezförmigen Gemölbejoche des Umganges, welche den Cnpellen vorliegen, sind abwechselnd mit Wnnzenornamcnt und
mit Ngurengruppen auf goldgestirntem Glau bemalt und zwar so, daß von links nach rechts vorschreitend die der ersten,
dritten, fünften und siebenten Capelle vorgelegten Kreuzgewölbe blos ornamental, die dazwischen liegenden aber mit
Uigurcn geschmückt s,nd. Das Ornament des zuerst und zuletzt genannten Joches besteht ans Weinreben mit je einem
Aehrenbüfchel inmitten - es bedeutet Grot und Wein; das der beiden mittleren aus Ranken von Passionsblumen mit
Gezug auf das Leiden Jesu. Die drei Kreuzgewölbe, welche sodann der zweiten, vierten und sechsten Chorcapelle vorliegen,
smd Darstellungen gewidmet, deren jede in vier, an die Kappen des Gewölbes vertheilte Nigurengruppen zerfüllt; und
zwar illustriren dieselben die drei Hauptfeste der Kirche: Weihnachten, Ostern und Wngsten. Das erstere ist Mildert
durch Maria und Joseph in Verehrung des Ehristuskindes, dnrch eine Gruppe von herzueilenden Hirten, eine andere von
G oria singenden Engeln und durch die heranziehenden Weisen aus dem Morgenlande. Ostern, vor der mittelsten. der
Mar.encape.le m der Hanptachse der Kirche gelegen, ist gekennzeichnet durch die Auferstehung, die Versiegelung des
Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
- Title
- Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
- Author
- Moriz Thausing
- Publisher
- Verlag von R. v. Waldheim
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 25.0 x 33.2 cm
- Pages
- 148
- Keywords
- Kirche, Kunstgeschichte, Architektur
- Categories
- Geschichte Vor 1918