Page - 52 - in Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
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Dieses vom,künstlerischen wie vom historischen Gesichtspunkte gleich veachtenswcrthe Grabdenkmal stand seit 1Z46 in
der Kirche des ChorherrensMes bei 2t. Dorothea in Men bis zur Auflösung dieses Conventes im Jahre 1786. In
Jolge der Mumung der Kirche kam dasselbe um den Materialwert!) an einen Steinmetz und wurde diesem von dem
Großvater des jetzigen Jürsten, Hugo zu Salm-Neisserscheid abgekauft. Seither, also nahezu neunzig Jahre, blieben seine
Bestandtheile im Schlosse Naitz in Mähren devonirt, nur die Deckplatte war in der Ichloßcapelle dort zunächst dem Altare
eingemauert. Mit Genehmigung des Jürsten und Altgrasen Hugo von Ialm-Neifferscheid und unter Vorbehalt von
dessen Eigenthumsrecht hat nun der Alterthumsverein diefes Monument im Jahre 1373 nach Mien übertragen und ini
Monate Uebruar 1879 unter Uornnhme der nothwendigsten Nestaurirungen durch Gaurath Masserburger an der
obbezeichneten Stelle in der Dotivkirche aufgestellt. Hoffen mir, daß dies nur der würdige Anfang für die Errichtung
einer Neihe anderer Denkmäler berühmter Oesterreicher in der lüotivkirche sein werde.
Die räumlichen Abschrankungen innerhalb der Kirche und an den Vorhallen des Kreuzschiffes sind durch verschiedene
schmiedeiserne Gitter hergestellt: 1. Das Gitter vor dem Hauptaltnre im Chor, welches dort die Communionbnnk
darstellt, besteht aus Vierpässen, ausgefüllt mit einem griechischen Kreuze, dessen Arme in Lilien auslaufen. Diese
Vierpässe erscheinen an der mittleren Vitterthür von einein Zickzackfries mit Glätterfüllung umrahmt und wiederholen
sich dann nach rechts und links neunmal in den aus ägyptischem Alabaster hergestellten quadrnten Ginfassungen, mit
welchen sie das reiche Communiongeländer bilden. 2. Höhere Gitter auf Sockel von ägyptischen: Marmor zwischen die
Pfeiler des Chores gestellt, schließen diesen vom Umgänge ab. Sie bestehen aus ähnlichen Vierpässen, welche zwischen
gewundenen Iäulchen, viermal übereinander gestellt, von Kleebügen gekrönte Streifen bilden. Darüber hin läuft ein
Iries aus in's Rund gestellten Dreipässen, mit Zinnen abgeschlossen. Der Zwischenrnum, der sich noch jedesmal seitwärts
oberhalb des Pfeilersockels ergibt, ist mittelst eines aufsteigenden, mit Glättern gezierten Zickzacks ausgefüllt. Die Thüre
in einem dieser Gitter zeigt ein einfacheres Muster von Lilien in schuppenförmig angeordneten kleinen Spitzbögen.
Noch einfacher ist das Gitterchen, welches das Geländer an der kleinen Treppe hinter dem Hochaltäre bildet. 3. Das
Abschlußgitter der Mnriencapelle am Chorhaupte hat ebenfalls in's Euadrat gestellte Vierpässe, deren Mitte ein von
einem Kreise und von Lilien umgebenes N einschließt. Die Mittelfelder sind durch in ülech getriebene Nnnkenftiese
begrenzt. 4. Der Kreuznltar in der Kaisercnpelle ist als Speisealtnr mit einem Communiongitter von reichverzierten
Kreuzen in quadraten Jeldern abgeschlossen. 8. Der andere Zeitenaltar des Guerhnuses, der Irauenaltar in der
Prinzencapelle, hat ein Gitter, das durch gewundene Säulchen in längliche, mit Lilien und Glätterranken gefüllte Melder
getheilt ist. Sockel und Uries tragen gebuckelte Glechornamente. 6. Die Kanzel ist von einem kreisrunden Gitter
umschlossen, das zwischen zwei Reihen von Kleebögen Gänder von aufsteigendem Nankcnwerk enthält. Zwei kleine
Vitterthürchen schließen auch die beiden Zugänge zur Knnzeltreppe. 7. Die Vorhallen der Seitenfacaden endlich sind mit
einem einfacheren Eisengitter aus verschiedenen Stäben geschlossen, dazwischen quergelegte Doppellilieu, unten und oben
eine Reihe von Vierpässen, und darüber noch ein Abschluß von Kleebügen und Nnnkenfries. Dazu kommt noch
8. das Vittergeländer an der Treppe, welche aus der Vorhalle auf die Empore oder Chorgalerie führt. Die eracte
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Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
- Title
- Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
- Author
- Moriz Thausing
- Publisher
- Verlag von R. v. Waldheim
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 25.0 x 33.2 cm
- Pages
- 148
- Keywords
- Kirche, Kunstgeschichte, Architektur
- Categories
- Geschichte Vor 1918