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sondere, mystisch-historisch-politische Weihe. Es muß
sein — es ist die Quelle der höchsten Würden und
Ehren — das sehen die Mädchen ganz gut ein: haben
sie doch die kriegsverherrlichenden Gedichte und Tiraden
auch auswendig lernen müssen. Und so entstehen die
spartanischen Mütter und die „Fahnenmütter" und die
zahlreichen, dem Offizierlorps gespendeten Cotillonorden
während der „Damenwahl".
Ich bin nicht, wie so viele meiner Stand esgenossinnen,
-im Kloster, sondern unter der Leitung von Gouver-
nanten und Lehrern im Vaterhause erzogen worden.
Meine Mutter verlor ich früh. Mutterstelle an uns
Kindern — ich hatte noch drei jüngere Geschwister —
Dertrat unsere Tante, eine alte Stiftsdame. Wir ver-
brachten die Wintermonate in Wien, den Sommer auf
einem Familicngute in Niederösterreich.
Meinen Erzieherinnen und Lehrern habe ich viel
Freude gemacht, dessen erinnere ich mich — denn ich
war eine fleißige nüt gutem Gedächtnis begabte, und
namentlich ehrgeizige Schülerin. Da ich meinen Ehr-
geiz, wie schon bemerkt, nicht damit befriedigen konnte,
als Heldenjungfrau Schlachten zu gewinnen, so be-
gnügte ich mich damit, in den Lektionen gute Zensuren
davonzutragen und durch meinen Lerneifer der Um-
gebung Bewunderung abzuzwingen. In der französi-
schen und englischen Sprache brachte ich es nahezu zur
Vollkommenheit; vou Erd- und Himmelskunde, von
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Volume 1
- Title
- Die Waffen nieder!
- Subtitle
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Volume
- 1
- Author
- Bertha von Suttner
- Publisher
- E. Pierson's Verlag
- Location
- Dresden und Leipzig
- Date
- 1899
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 10.94 x 18.0 cm
- Pages
- 326
- Keywords
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Categories
- Biographien
- Weiteres Belletristik