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und sangen die Priester in Turin. . . . Dort hieĂź es
jetzt: „Herr Gott, wir loben Dich, daß Du uns ge-
holfen hast, die bösen i'säsZolii zu schlagen."
- „Meinst Du nicht, Papa." frug ich, „daß, wenn
noch eine Niederlage für uns käme, dann Frieden ge-
schlossen würde? In diesem Falle könnte ich wünschen,
daß —«
„Schämst Du Dich nicht, so etwas zu sagen?
Lieber soll es ein siebenjähriger — soll es ein dreißig-
jähriger Krieg werden, nur sollen schließlich unsere
Waffen siegen und wi r die Friedensbedingungen dik-
tieren. Wozu geht man denn in den Krieg, doch
nicht dazu, daß er baldmöglichst aus sei — sonst
könnte man von vornherein zu Hause bleiben."
„Das wäre wohl das beste," seufzte ich. '
„Was ihr Weibervolk doch feige seid! Selbst Du
— die Du so gute Grundsätze von Vaterlandsliebe
und Ehrgefühl erhalten — bist jetzt ganz verzagt und
schätzest Deine persönliche Ruhe hoher als die Wohl-
fahrt und den Nuhm des Landes." ,
»Ja — wcnn ich meinen Arnu nicht gar so lieb
hätte!" . . .
„Gattenlicbe — Familienliebc — das ist alles
recht schön . . . aber es soll erst in Miter Linie
kommen."
„So l l es?" . . .
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Volume 1
- Title
- Die Waffen nieder!
- Subtitle
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Volume
- 1
- Author
- Bertha von Suttner
- Publisher
- E. Pierson's Verlag
- Location
- Dresden und Leipzig
- Date
- 1899
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 10.94 x 18.0 cm
- Pages
- 326
- Keywords
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Categories
- Biographien
- Weiteres Belletristik