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Zimmers stehendes Sofa, um das Hereintragen der
Pakete abzuwarten. Dieselben wurden jedoch in einem
anderen Naume abgegeben. Jetzt trat ein sehr alter
Herr herein, dem man an der Haltung den einstigen
Militär ansah.
„Erlauben Sie, Herr Baron," sagte er, indem er
seine Brieftasche hervorzog und sich auf einen neben
dem Tische stehenden Sessel niederließ, „erlauben Sie,
daß auch ich mein kleines Scherflein zu Ihrem schönen
Werke beitrage." Er reichte eine Hundertgnlden-Note
hin. „Ich betrachte Sie alle, die Sie das organisiert
haben, als wahre Engel . . . Sehen Sie, ich bin
selber ein alter Soldat (Feldmarschatl-Lieutenant X
schaltete er, sich vorstellend, ein) und kann es be-
urteilen, was fĂĽr eine enorme Wohlthat den armen
Kerlen geschieht, die sich dort sch lagen . . . Ich habe
die Feldzüge von anno 9 und anno 13 mitgemacht —
da hat's noch keine „patriotischen Hilfsuercine" ge-
geben; da hat man den Verwundeten keine Kisten voll,
Verbandzeug und Charpie nachgeschickt. — Wie viele
mußten da, wenn die Vorräte der Feldscher erschöpft
waren, jämmerlich verbluten, die durch eine Sendung,
wie diese hier, hätten gerettet werden können! Das
ist eiue segensreiche Arbeit, die Eure — Ihr guten
edlen Menschen — Ihr wißt gar nicht. Ihr wißt gar
nicht, wie viel Gutes Ihr da thut!" Und dem alten
Manne fielen zwei große Thränen anf den weißen
Schnurrbart herab.
ff
Draußen erhob sich ein Lärm von Schritten und
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Volume 1
- Title
- Die Waffen nieder!
- Subtitle
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Volume
- 1
- Author
- Bertha von Suttner
- Publisher
- E. Pierson's Verlag
- Location
- Dresden und Leipzig
- Date
- 1899
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 10.94 x 18.0 cm
- Pages
- 326
- Keywords
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Categories
- Biographien
- Weiteres Belletristik