Page - 206 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Volume 1

— 206 — Vom Kriegsschauplatze her kamen gute Nachrichten. Die Verbündeten siegten Schlag auf Schlag. Nach den ersten Gefechten schon mußten die Dänen das ganze Danewerk räumen; Schleswig und Iütland bis Limfjord wurde von den Unseren besetzt und der Feind behauptete sich nur noch in den Düppeler Schanzen und auf Alseu. Das wußte ich alles so genau, weil auf den Tischen wieder die stecknadelbespickten Landkarten auf- lagen, auf welchen die Bewegungen und Stellungen der Truppen, je nach den einlaufenden Berichten, markiert wurden. „Wenn wir jetzt auch noch die Düppcler Schanzen nehmen, oder wenn wir gar Alsen erobern," sagten die Olmützer Bürger (denn niemand spricht so gern von den kriegerischen Thaten per „wir" als diejenigen, welche niemals dabei waren), „dann sind wir sertkg ... Jetzt zeigen doch wicder unsere Österreicher, was sie können. Auch die braven Preußen schlagen sich prächtig — die beiden miteinander sind natürlich unüberwindlich. Das Ende wird sein, daß ganz Dänemark erobert und dem deutschen Bunde zugeteilt wird — ein glorreicher, glückbringender Krieg!" Auch ich wünschte jetzt nichts sehnlicher, als die Erstürmung von Düppel — je früher, je lieber — denn diese Aktion würde doch entscheidend sein und der Schlägerei ein Ende machen. Hoffentlich ein Ende machen, ehe Friedrichs Regiment Maischbefehl erhielt. O dieses Damoklesschwert . . . Jeden Tag beim Erwachen fürchtete ich mich, daß die Nachricht gebracht