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dann von neuem durch unrechtsschwangere Gewalt zum
Austrag gebracht — und so ins Unendliche."
Einige Tage später gab es wieder eine Neuigkeit.
König Wilhelm von Preußen stattete unserem Kaiser
in Schönbrunu einen Besuch ab. Äußerst herzlicher
Empfang, Umarmung. Aufgehißte Preußische Adler.
Von allenMilitärkapellen vorgetragene preußische Volks-
hymne. Jubelnde Hochrufe. Mir waren diese Berichte
wohlthuend, denn durch sie wurde die schlimme Pro-
phezeiung Doktor VresserZ zu Schanden gemacht, baß
die beiden Mächte über das gemeinschaftlich befreite
Landchen miteinander in Streit geraten würden. Dieser
beruhigten Zuversicht gaben auch allenthalben die
Zeitungen Ausdruck.
Mein Vater sreute sich gleichfalls über die freund-
schaftlichen Kundgebungen in Schonbrunn. Aber nicht
vom friedlichen, sondern vom kriegerischen Stand-
punkte aus.
»Ich bin froh", sagte er, „daß wir nun einen
neuen Alliierten haben. Mit Preußen im Bunde
werden wir — ebenso leicht, wie wir die Elbherzog-
tttmer erobert haben — uns die Lombardei zurück-
holen können."
„Das wird Napoleon I I I . nicht zugeben, und mit
dem wird sich der Preuße auch nicht brouillieren
wollen", meinte einer der Generäle. „Es ist ohnehin
ein schlechtes Zeichen, daß Venedetti, Österreichs ärgster
Feind, jetzt Gesandter in Berlin ist."
„Aber sagt nur doch, Ihr Herren", rief ich, die
Hände faltend, warum schließen denn nicht die samt-
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Volume 1
- Title
- Die Waffen nieder!
- Subtitle
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Volume
- 1
- Author
- Bertha von Suttner
- Publisher
- E. Pierson's Verlag
- Location
- Dresden und Leipzig
- Date
- 1899
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 10.94 x 18.0 cm
- Pages
- 326
- Keywords
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Categories
- Biographien
- Weiteres Belletristik