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sind ciuilisierte Nationen", prahlen wir den Wilden
gegenĂĽber und benutzen diese Dinge zur verhundert-
fachten Entfaltung unserer Wildheit . . .
Daß mich lalitcr solche Gedanken quälen mußten,
während ich an den Stationen auf das Weiterfahren
unseres Zuges wartete — das vertiefte und verbitterte
noch mein Leid. Ich beneidete fast Jene, die da nur
in naivem Schmerze die Hände rangen und weinten,
die sich nicht im Zorn aufbäumten gegen die ganze
Schauerkombdie — die Niemanden anklagten, nichi
einmal jenen „Heirn der Heerschaaren", von dem sie
doch glaubten, daĂź er es sei, der das herein gebrochene
Unglück über sie verhängt . . .
Es war spät abends, als ich in Königinhof an-
langte. Meine Reisegefährten hatten an oiuer früheren
Station bleiben müssen. Ich war allein — in Furchi
und Bangen. Wie, wenn Doktor Vrcsser verhindert
worden wäre, zu kommen? Was sollte ich dann hier
beginnen? Indem war ich von der Fahrt wie ge-
rädert, von den durchgemachten Trauer- und Schauer-
empfindungen ganz entnervt. Wäre nicht die Sehnsucht
nach Friedrich gewesen, so hätte ich mir nur noch den
Tod gewünscht. Sich hinlegen können und einschlafen
und nie wieder erwachen In cincr Wclt, in der es so
grausam und wahnsinnig zugcht! . . . Nur eins nicht:
am Leben bleiben und Friedrich unter den VermiĂźten
wissen!
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Volume 2
- Title
- Die Waffen nieder!
- Subtitle
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Volume
- 2
- Author
- Bertha von Suttner
- Publisher
- E. Pierson's Verlag
- Location
- Dresden und Leipzig
- Date
- 1899
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 10.49 x 18.0 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Categories
- Biographien
- Weiteres Belletristik