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— II? —
„Ich winde raten", entgegnete er, „aus dem Lexikon
vor allem das Wort Natur zu streichen."
Friedrichs Genesung machte sichere Fortschritte.
Auch die fiebernde Welt drauĂźen fchien ihrer Gesundung
näher zu kommen: immer öfter und immer lauter
ward das Wort Friede gesprochen. Der Vormarsch
der PreuĂźen, welche auf ihrem Wege keinen Wider'
stand mehr fanden und welche über Brunn — dessen
Schlüsfcl der Bürgermeister dem König Wilhelm über«
reicht hatte — ruhig gegen Wien zogen, diefer Vor-
marsch glich eher einem militärifchen Spaziergang, als
einem Kriegszug — und am 26. Juli wurde denn
auch richtig zu Nikolsburg ein Waffenstillstand mit
Friedenspräliminarien abgeschlossen.
Eine groĂźe Freude erlebte mein Vater an der
eingelaufenen Nachricht uon Admiral Tcgethoffs Sieg
bei Lifsa. Italienische Schiffe in die Luft gesprengt
— der „Affundatore" zerstört: welche Genugthuung!
Ich konnte mich an dem EntzĂĽcken nicht so recht be-
teiligen. Ăśberhaupt konnte ich nicht recht verstehen,
warum diese Seeschlachten noch geliefert wurden.
Aber so viel ist gewiĂź, ĂĽber das Ereignis brach
— nicht nur bei meinem Vater — sondern in allen
Wiener Blättern, der hellste Jubel aus. Der Ruhm
eines kriegerischen Sieges ist etwas durch Jahr-
tausende lange Tradition zu solcher Größe Aufge-
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Volume 2
- Title
- Die Waffen nieder!
- Subtitle
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Volume
- 2
- Author
- Bertha von Suttner
- Publisher
- E. Pierson's Verlag
- Location
- Dresden und Leipzig
- Date
- 1899
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 10.49 x 18.0 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Categories
- Biographien
- Weiteres Belletristik