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Preußen wird nicht nachgeben, denn es ist ihm daran
gelegen, dem Wahnsinnigen, den Krieg heraufzu-
beschwören. Durch seine Erfolge von 1866 berauscht,
glaubt cs, jetzt auch über den Rhein seine Sieges-
und Naubeszüge machcn zu dürfen — aber da sind
wir da, Gott sei Dank, solche Gelüste den übermütigen
Spitzhelmen zu vertreiben . . . In diesem Tone geht
es fort. Napoleon I I I . zwar, wie wir dnrch ihm
nahestehende Personen erfahren, wünscht nach wie vor
die Erhaltung des Friedens ; aber in seiner Umgebung
fiiidcn die Meisten, daß ein Krieg jetzt unvermeidlich.
jci, daß — da man im Volke ohnehin mit der Re-
gierung unzufrieden — das Beste, was man thun
könne, um sich den Respekt des ruhmsüchtigen Landes
zu sichern, ein glücklicher Krlcg wäre: „i i ts.ut.
Nun wird in der Nunde bei anderen europäischen
Kabinetten über die Angelegenheit angefragt. Icdeö
erklärt, daß cs dcn Frieden wünsche. Iu Deutschland
wird ein aus Volks kr eisen stammendes Manifest ver-
öffentlicht, welches unter Anderen auch von Liebknecht
unterzeichnet ist, worin cs heißt: „der bloße Gcdaute
an einen deutsch-französischen Krieg sei ein Verbrechen "
Vei dieser Gelegenheit erfahre ich und lauu es in
mein Friedcnsprotokoll eintragen: „daß eine große
Verbindung mit hunderltmiscnden von Mitgliedern
existiert, welche die Abschaffnng aller Vorurteile des
Standes und der Nation zum Programmpuntt er-
hoben hat."
Venedetti erhält die Mission, den König von
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Volume 2
- Title
- Die Waffen nieder!
- Subtitle
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Volume
- 2
- Author
- Bertha von Suttner
- Publisher
- E. Pierson's Verlag
- Location
- Dresden und Leipzig
- Date
- 1899
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 10.49 x 18.0 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Categories
- Biographien
- Weiteres Belletristik