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Preußen aufzufordern, daß dieser dem Prinzen Leopold
die Annahme der Krone verbiete. König Wilhelm
befand sich augenblicklich zur Kur in Ems — Vene-
dctti begibt sich dahin und erhält am 9. Juli eine
^Audienz.
Wie wird der Ausgang sein? Ich erwarte die
Nachricht mit Zittern.
Die Autwort des Königs lautet einfach: daß ei
einem volljährigen Prinzen nichts verbieten könne.
Diese Antwort versetzte die Kriegspartei in trium-
phierende Freude: „Also man will es darauf ankommen
lassen? . . . Man will uns bis aufs Äußerste nizen?
Das Haupt des Hauses sollte einem Mitglied desselben
nichts uerbieteu und gebieten können? Lächerlich! Das
ist offenbar abgemachtes Komplott.- die Hohenzollern
wollen sich in Spanien festsetzen und dann von Osten
und Süden unser Land überfallen. Und das sollten
wir abwarten? Die Demütigung sollten wir uns ge-
fallen lassen, daß man unseren Protest nicht beachtet?
Nimmermehr: wir wissen, was die Ehre, was der
Patriotismus uns gebeut" . . .
Immer lauter und lauter, immer unheimlicher
rascheln die Sturmesvorboten. Da, am 12. Juli
kommt eine Botschaft, die mich mit Entzücken erfüllt:
Don Salusto Olozaga zeigt ofsiziell der französischen
Regierung an, daß Prinz Leopold von Hohenzollern,
um keinen Vorwand zu einem Krieg zu bieten, auf
die Annahme der angebotenen Krone verzichtet.
Nun Gottlob: die ganze „Frage" war ja damit
einfach weggeräumt. Die Nachricht wird um 12 Uhr
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Volume 2
- Title
- Die Waffen nieder!
- Subtitle
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Volume
- 2
- Author
- Bertha von Suttner
- Publisher
- E. Pierson's Verlag
- Location
- Dresden und Leipzig
- Date
- 1899
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 10.49 x 18.0 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Categories
- Biographien
- Weiteres Belletristik