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Situationsspezifische mathematische Kompetenzen von (angehenden) frühpädagogischen Fachkräften.
Eine vergleichende qualitative Analyse von Gruppen mit unterschiedlichen Qualifikationsstufen
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ElFo – Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2020), 2 (1), S. 2-11
(1) mathematisches Wissen (MCK für Mathematics Content Knowledge)
(2) mathematik-didaktisches Wissen (MPCK für Mathematics Pedagogical Content Knowledge)
(3) das allgemeinpädagogische Wissen (GPK für General Pedagogical Knowledge) (vgl. ebd.; Gasteiger
& Benz 2016).
Dass das fach- und fachdidaktische Wissen prädiktiv für die Unterrichtswahrnehmung ist, konnte auch
in der Lehrerbildungsforschung für Lehrkräfte des Sekundar- und Primarstufenbereichs empirisch
gezeigt werden (vgl. Dunekacke, 2016, S. 19). Es wird vermutet, dass es ähnliche Zusammenhänge
aufgrund der hohen Situationsbezogenheit der Lehr-Lern-Situationen im Elementarbereich auch für
früh-pädagogische Fachkräfte gibt (vgl. ebd.).
Empirisches Untersuchungsdesign
Das Hauptziel dieser Arbeit besteht in der Beschreibung von Kompetenzstrukturen durch die
qualitative Analyse der vorgenommenen Situationswahrnehmung und -bewertung von (angehenden)
frühpädagogischen Fachkräften über Videovignetten, die mathematische Situationen abbilden und als
Eingangsstimulus für eine leitfadengestützte Gruppendiskussion eingesetzt werden.
Die Durchführung der empirischen Untersuchung basiert auf der Annahme, dass situationsspezifische
Fertigkeiten durch implizites Wissen und situative Handlungen begründet sind. Da sie implizit sind,
lassen sie sich nicht beobachten. Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass Fachkräfte
Handlungen unterschiedlich bewerten und dies auf die Unterschiede in den Bildungsbiografien und
der Ausbildungsqualifikation zurückzuführen ist – ebenso, wie es bei den Primarfachkräften der Fall
war (vgl. Blömeke et al., 2015b, S.82). Durch die Videovignetten sollen die Fachkräfte dazu angeregt
werden, über die Bewertung dieser Videos ihren eigenen Blickwinkel und ihre unterschiedlichen
Ansprüche an ein professionelles Handeln in Bezug auf frühe mathematische Bildung zu formulieren.
Der eigene Forschungsblick richtet sich vor diesem Hintergrund auf die individuellen
Begründungsmuster, die Wahrnehmung der mathematischen Inhalte, der Wissenselemente und der
Auseinandersetzung damit. Somit stellt das Wissen, das in diesem Forschungsvorhaben über die
Wahrnehmung und Analyse von realen alltäglichen Situationen abgerufen wird, die Brücke zur
professionellen Handlungskompetenz dar (vgl. Dunekacke, 2016).
Dieser Beitrag soll mit einem qualitativen Vorgehen das professionelle Wissen von angehenden
ErzieherInnen und bereits ausgebildeten ErzieherInnen in Bezug auf die Situationswahrnehmung
mathematischer Situationen abbilden. Darüber hinaus können mit den vorhandenen Daten auch
Vergleiche zwischen Berufsgruppen und noch in Ausbildung befindlichen und bereits ausgebildeten
Fachkräften angestrebt werden. Leitend sind die folgenden Forschungsfragen:
(1) Welche Bedeutung weisen die TeilnehmerInnen dem Bereich der frühen mathematischen Bildung
zu? Wie begründen sie diese?
(2) Welche Möglichkeiten nennen die TeilnehmerInnen, um die mathematische Entwicklung von
Kindern im Rahmen ihres eigenen pädagogischen Handelns zu fördern?
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ElFo
Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Volume Jahrgang 2 / Heft 1 / 2020
- Title
- ElFo
- Subtitle
- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
- Volume
- Jahrgang 2 / Heft 1 / 2020
- Editor
- Lars Eichen
- Eva Pölzl-Stefanec
- Location
- Graz
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 36
- Categories
- Zeitschriften ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge