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Einstellungen pädagogischer Fachkräfte zur Altersmischung in Krippengruppen
ElFo—Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2019), 1 (2) S. 7-19
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Altersmischung in Krippengruppen
Rund 34 % aller Kinder unter drei Jahren besuchten 2018 in Deutschland ein außerfamiliäres
Betreuungsangebot (Statistisches Bundesamt, 2018). Grundlegend besitzen diese
familienunterstützenden und -ergänzenden Betreuungsinstitutionen einen Bildungs-, Erziehungs- und
Förderauftrag (§ 22, SGB VIII, Abs. 2-3). Dabei unterscheiden sich diese nicht nur nach Trägerschaft
oder Konzeption, sondern auch anhand von strukturellen Rahmenbedingungen wie der
Gruppenzusammensetzung. In Bezug auf das Alter der Kinder umfasst in Deutschland eine
Krippengruppe klassischerweise Kinder von 0-3 Jahren. Laut dem Ländermonitor Frühkindliche
Bildungssysteme sind dies rund 43 %. Darüber hinaus besuchen rund 25 % der Kinder unter drei Jahren
eine Gruppe, in welcher Kinder bis zum vierten Lebensjahr gemeinsam betreut werden. Außerdem
bieten alterserweiterte Kindergartengruppen, altersübergreifende Gruppen und Institutionen ohne
Gruppenstruktur weitere Möglichkeiten der Betreuung für unter dreijährige Kinder, welche von jeweils
rund 10-12 % dieser Kinder besucht werden (Bock-Famulla, Strunz & Löhle, FDZ, 2017).
Im Weiteren wird von einer Altersmischung gesprochen, wenn eine Altersdifferenz und somit
Altersspannweite von mindestens zwölf Monaten zwischen dem jüngsten und dem ältesten Kind in
einer Betreuungsgruppe gegeben ist (Haug-Schnabel & Bensel, 2013; Friebel, Schmidpeter & Ehweiner,
2014).
Der Fokus des Artikels liegt auf der altersgemischten Krippengruppe, in welcher Säuglinge und
Kleinkinder bis zum dritten Lebensjahr gemeinsam betreut werden. Mit dieser strukturellen
Rahmenbedingung der Altersmischung und den daraus resultierenden kindlichen
Entwicklungsunterschieden gehen einige Anforderungen an die pädagogischen Fachkräfte1 einher,
jedoch werden auch gleichzeitig verschiedene Vorteile einer altersgemischten Betreuung in der
Fachliteratur postuliert. Dabei ist bisweilen unklar, wie die pädagogischen Fachkräfte diese
Anforderungen und Chancen der Altersmischung in Krippengruppen wahrnehmen und wie sie dazu
eingestellt sind.
Einstellungen pädagogischer Fachkräfte
Einstellungen pädagogischer Fachkräfte können als „pädagogische Vorstellungen, Haltungen, Werte
und Überzeugungen“ (Anders, 2012, S. 18-19) verstanden werden.
1 Mit dem Begriff „pädagogische Fachkraft“ werden folgend das weibliche, das männliche Geschlecht sowie Personen, die sich dem dritten
Geschlecht zuordnen, verstanden. Des Weiteren werden unter dieser Bezeichnung alle in Kindertageseinrichtungen tätigen
Personengruppen mit pädagogisch absolvierter Ausbildung aufgefasst.
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ElFo
Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Volume Jahrgang 1 / Heft 2 / 2019
- Title
- ElFo
- Subtitle
- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
- Volume
- Jahrgang 1 / Heft 2 / 2019
- Editor
- Lars Eichen
- Eva Pölzl-Stefanec
- Location
- Graz
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 77
- Categories
- Zeitschriften ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge