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Einstellungen pädagogischer Fachkräfte zur Altersmischung in Krippengruppen
ElFo—Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2019), 1 (2) S. 7-19
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SD = 0.99). Die Bedürfnisse der jüngeren Kinder können laut 23 Fachkräften (23,08 %) eher nicht und
nicht (12,31 %) im ausreichenden Maß berücksichtigt werden. 13 Pädagoginnen und Pädagogen (20,00
%) stimmen dieser Aussage vollständig nicht zu und 29 (44,62 %) eher nicht zu (M = 2.28, SD = 0.93).
Der Aussage, dass die Förderung der Kinder besser in altersgleichen Gruppen gelingt als in
altersgemischten Betreuungskonstellationen, stimmt die Mehrheit nicht zu (30,77 %) und eher nicht
zu (32,31 %). 7 Fachkräfte stimmen dieser Aussage voll zu (10,77 %) und 17 Pädagoginnen und
Pädagogen stimmen eher zu (26,15 %) (M = 2.17, SD = 0.99).
Wie in Abbildung 2 ersichtlich wird, bejahen nahezu alle pädagogischen Fachkräfte die Einstellung, dass
die Altersmischung in den Krippengruppen Chancen für die jüngeren sowie älteren Kinder bereithält.
So stimmen rund 85 % der Befragungspersonen der Einstellung vollständig zu, dass jüngere Kinder
Spielfertigkeiten von den älteren lernen (M = 3.83, SD = 0.42). Dass jüngere Kinder vom Sozialverhalten
der älteren Kinder profitieren, wird von 77 % bejaht (M = 3.75, SD = 0.47). Ähnlich positive
Einstellungen besitzen die pädagogischen Fachkräfte zu den Chancen der Altersmischung für die
älteren Kinder. So stimmen 50 Fachkräfte (76,92 %) der Aussage vollständig und 14 Fachkräfte (21,54
%) eher zu, dass ältere Kinder durch die Rücksichtnahme auf die jüngeren Kinder positive
Lernerfahrungen machen (M = 3.75, SD = 0.47). Insgesamt stimmen 60 Fachkräfte der Aussage eher zu
(30,77 %) und zu (61,54 %), dass ältere Kinder in altersgemischten Gruppen lernen, indem sie den
jüngeren Kindern Dinge erklären (M = 3.54, SD = 0.64).
Nach der Darstellung der Einstellungen der pädagogischen Fachkräfte zur Altersmischung wurde zur
inhaltlichen Strukturierung eben jener Aussagen (siehe Tabelle 1) eine Faktorenanalyse durchgeführt.
Der Barlett-Test ist mit einer Prüfgröße von 248.77 für die zu analysierenden Variablen signifikant. Das
Kaiser-Meyer-Olkin-Maß beträgt über die Items 0.755 und kann somit als akzeptabel angesehen
werden. Um die Anzahl der zu extrahierenden Faktoren zu bestimmen, wurden als Kriterien der „Scree-
Test“ (Backhaus et al., 2018, S. 397) und das „Kaiser-Kriterium“ (Backhaus et al., 2018, S. 397)
herangezogen. Nach dem Kriterium des Eigenwertsknicks wurden zwei Faktoren festgehalten. Diese
Annahme wurde unterstützt durch zwei Items, welche einen Eigenwert > 1 aufweisen. Zusammen
erklären die zwei zu extrahierenden Faktoren eine Varianz von 64,33 %. Somit bleibt 35,67 % der
Varianz residual unaufgeklärt.
In der Ladungsmatrix (siehe Tabelle 1) wird deutlich, welche Items zu den einzelnen Faktoren zugeteilt
wurden. Cronbachs-α weist bei beiden Faktoren (Faktor 1 = .851; Faktor 2 = .792) ein gutes und
akzeptables Niveau auf. Der erste Faktor kann auf der Ebene der pädagogischen Fachkraft verortet
werden und beschreibt Anforderungen im pädagogischen Krippenalltag unter Berücksichtigung der
strukturellen Rahmenbedingung der Altersmischung. Die Items, welche auf dem zweiten Faktor laden,
können der Kind-Ebene zugeteilt werden und geben Chancen der Altersmischung wieder.
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ElFo
Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Volume Jahrgang 1 / Heft 2 / 2019
- Title
- ElFo
- Subtitle
- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
- Volume
- Jahrgang 1 / Heft 2 / 2019
- Editor
- Lars Eichen
- Eva Pölzl-Stefanec
- Location
- Graz
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 77
- Categories
- Zeitschriften ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge