Page - 58 - in ElFo - Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Volume Jahrgang 1 / Heft 2 / 2019

Aufnahmekriterien frühpädagogischer Betreuungseinrichtungen im Vergleich ElFo—Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2019), 1 (2) S. 53-62 58 Kindertageseinrichtung (n=356) Tagespflege (n=88) M (SD) Min Max M (SD) Min Max Aufnahmekriterien (1 = sehr unwichtig; 4 = sehr wichtig) Berufstätigkeit beider Eltern 2.69 (1.09) 1 4 2.26 (1.00) 1 4 Berufstätigkeit mindestens eines Elternteils 2.53 (1.05) 1 4 2.39 (1.03) 1 4 Nähe zum Wohnort 2.36 (1.01) 1 4 2.25 (.87) 1 4 Nähe zum Arbeitsplatz 1.84 (.80) 1 4 2.02 (.80) 1 4 Geschwisterkinder besuchen bereits diese Einrichtung 3.46 (.83) 1 4 2.52 (1.05) 1 4 Soziale Bedürftigkeit (z. B. alleinerziehender Elternteil) 3.12 (.98) 1 4 2.49 (.97) 1 4 Alter des Kindes 2.95 (.95) 1 4 2.84 (.91) 1 4 Entwicklungsstand des Kindes 1.77 (.83) 1 4 2.08 (.86) 1 4 Wartezeit 2.39 (.97) 1 4 2.13 (.86) 1 4 Tabelle 1: Deskriptive Kennwerte Quelle: NEPS doi:10.5157/NEPS:SC1:5.0.0 (eigene Berechnungen) In einem nächsten Schritt wurde überprüft, ob die Unterschiede in den Mittelwerten statistisch bedeutsam sind. Die Ergebnisse des Mann-Whitney-U-Tests zeigen, dass sich die Aufnahmekriterien in sechs der neun Variablen statistisch voneinander unterscheiden (vgl. Abbildung 1). Der größte Unterschied liegt im Aufnahmekriterium „Geschwisterkinder besuchen bereits diese Einrichtung“. Während KiTas hier eine mittelhohe Ausprägung vorweisen (M = 3.46), findet sich nur eine mittlere Ausprägung (M = 2.52) bei Tagespflegepersonen (U = 7783.500, r= .38, p < .001). Weitere Unterschiede zeigen sich in der sozialen Bedürftigkeit (U = 10040.000, r = .26, p < .001), der Berufstätigkeit beider Eltern (U = 12165.500, r = .16, p < .01) sowie dem Alter des Kindes (U = 14615.000, r = .15, p < .01). Diese Kriterien werden jeweils von in KiTas tätigen Fachkräften als relevanter angegeben. Die Nähe zum Arbeitsplatz (U = 13568.000, r = .09, p < .05) sowie der Entwicklungsstand (U = 12436.000, r = .12, p < .05) finden vergleichsweise mehr Zustimmung von Tagespflegepersonen als von Erzieherinnen und