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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers
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Page - 125 - in Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers

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Der Fürst sammelt in Paris Inspirationen 125 1 Nikolaus II. an Henriette Zielinska, 31. Oktober 1804, in : MOL, FAE, P134, E, Nr.  786. 2 Vgl. MOL, FAE, P108, Rep. 59, Fasz. L, S.  50. 3 Kaiser Franz II. war bereit, einen hohen Preis zu zahlen, um ein Übergreifen der Revolution auf die Erblande abzuwenden. So akzeptierte er im anschließenden Frieden von Lunéville (9.  Februar 1801) den Verlust der habsburgi- schen Niederlande und der Lombardei sowie die Ausweitung des französischen Einflusses auf die Gebiete links des Rheins, um seinem Reich einige Jahre der Ruhe zu schenken. … j’ay bien autre object à remanier que charrette et brouette …1 (Nikolaus II. an Henriette Zielinska, 1804) N achdem die ersten sieben Jahre der Regentschaft des riesigen Esterházy-Majorats für Nikolaus II. mit lähmenden Depressionen und einer gewal-tigen Schuldenlast endeten, sollte Ende des Jahres 1802 mit der Konsoli- dierung der Finanzen im sog. Großen Familienvertrag eine neue Lebensphase des Fürsten beginnen. Die familieninterne Vereinbarung legitimierte die Schulden, die Nikolaus seit 1795 für das Majorat und seine Kunstprojekte aufgenommen hatte, als Zukunftsinvestitionen. Die drohende Zahlungsunfähigkeit konnte durch eine Sanierung des Haushaltes abgewendet werden2. Aber auch die politische Lage Europas schien sich im Dezember 1802 zu stabilisieren und ließ Fürst Nikolaus ideensprühend und positiv in die Zukunft blicken. Es schien, als käme der unru- hig suchende Siebenunddreißigjährige endlich zur Ruhe. Der folgende Lebensab- schnitt zeichnete sich durch klare Lebens- und Gestaltungsziele aus. Dabei stand die Förderung der Künste als Macht- und Repräsentationsmittel im Mittelpunkt seiner vielfältigen Aktivitäten, die er in gewohnt raschem Tempo vorantreiben und umsetzen wollte. 1. Der Fürst sammelt in Paris Inspirationen Der große Staatsstreich am 9. November 1799, mit dem sich Napoléon Bonaparte (1769–1821) – gestützt von zwei Konsulen – an die Regierung Frankreichs ge- bracht hatte, führte schnell zu einer Neuordnung der Bündnisse innerhalb Europas. So wurden Österreich und England nach dem Zweiten Koalitionskrieg Friedens- schlüsse angeboten, die signalisierten, dass Frankreich das Blutvergießen und die Revolutionsunruhen beenden wollte3. Die Hoffnungen in diesen Tagen waren groß, denn trotz der Abscheu gegen den korsischen Emporkömmling überwog in den Jahren kurz nach 1800 die Bewun- derung für Napoléon, in dem man den durchsetzungsstarken Gestalter des Fort- schritts in Gesellschaft und Politik sah. Gebannt blickte man nach Frankreich, wo der ehrgeizige und charismatische Napoléon eine Verfassung erließ, die den Geist der Mitbestimmung des Volkes erfolgreich vorspiegelte. Anzeichen einer gleich- III. GESTALTEN WIE EIN KÖNIG. DIE GLANZZEIT VON KUNSTFÖRDERUNG UND HOFHALTUNG (1803–1813)
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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Subtitle
Biografie eines manischen Sammlers
Author
Stefan Körner
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2013
Language
German
License
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
978-3-205-78922-2
Size
23.0 x 28.0 cm
Pages
404
Category
Kunst und Kultur
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