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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers
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Page - 219 - in Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers

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Der Fürst wird in seinem Stand erhöht 219 baren Fürsten – der nur dem Kaiser unterstand – erhoben, gehörten Nikolaus und das Haus Esterházy nun zu den wichtigsten Familien Deutschlands, wenngleich das damit verbundene Fürstentum nicht zu regieren war und die Machtposition im deutschen Reichstag kein politisches Gewicht hatte, da das Reich de facto nicht mehr bestand, nachdem Franz II. die österreichische Kaiserwürde aufgenommen hatte und die Gremien des Reiches keine Wirkmacht mehr ausübten. Die ständi- sche Aufwertung jedoch blieb bestehen und motivierte den Esterházy-Fürsten zur Fortsetzung seiner hochfliegenden Hofhaltungspläne und der umtriebigen Kunst- initiativen in Eisenstadt und Wien. Der Fürst demonstrierte trotz kritischer privater Äußerungen kaiserliche Nähe, auch in der Zeit der napoleonischen Bedrohung des neu gegründeten Kaisertums Österreich. Während der kurzen Besetzung Wiens durch französische Truppen 1805 baute er weiter an seinen Visionen. Als Napoléon allerdings 1809 ein zweites Mal Österreich besetzte, empfand Nikolaus II. das Land an den Rand seiner Existenz gedrängt. Gerade in dieser Situation wurde ihm die ungarische Königskrone von Napoléons Gnaden angedichtet. Der westorientierte Fürst wurde in der politischen Gerüchteküche also zum ungarischen Thronanwärter gemacht. Doch selbst wenn diese »Legende« der Wahrheit entsprochen hätte, war Niko- laus II. zu klug und die absolute Machtposition Napoléons zu sehr im Schwinden begriffen, als dass er diesen Schritt getan hätte. Als die Franzosen abzogen, blieb ein zutiefst gedemütigter österreichischer Staat zurück, der mit dem Schönbrunner Frieden durch eine weitere territoriale Schrumpfung zur Bedeutungslosigkeit ver- Gedenkblatt für Widu, Hund des Grafen Karl Zinzendorf, Radierung von Joseph Fischer (1769– 1822), 1809. Albertina, Wien. Graf Karl von Zinzendorf (1739–1813), Klarinette blasend, vor ihm sein Pudel Widu, Radierung von Joseph Fischer (1769–1822), 1809. Albertina, Wien.
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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Subtitle
Biografie eines manischen Sammlers
Author
Stefan Körner
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2013
Language
German
License
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
978-3-205-78922-2
Size
23.0 x 28.0 cm
Pages
404
Category
Kunst und Kultur
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