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Ausbau des Museums in Mariahilf 299
193 Vgl. EPA, CD 1818/818, 20. Februar 1818. Der
Raum wurde immer wieder als Oberlichtsaal
beschrieben, was sich aus den Bauakten nur
erahnen lässt. Jedoch belegt das Fehlen von
Zugangsmöglichkeiten auf das Dach des Win-
tergartens ein Glasdach.
194 Vgl. EPA, CD 1818/1179, 1361, März 1818 ;
ehem. CD 1818/1255, 31. März 1818, zit. in :
Meller 1915, Quellenteil : Nr. 400 (Ankunft von
Canovas Leopoldine, eine Büste, »qu’on a sup-
primé«, von Canova [wohl Leopoldines Büste]
und Landis Venus-Gemälde) ; ehem. EPA, CD
1819/1042, 6. April 1819, zit. in : Meller 1915,
Quellenteil : Nr. 424 (Umzug der Leopoldinen-
Skulptur in den Ecksalon nahe des Museums).
1821 wurde sie in den neu erbauten Leopoldi-
nentempel im Garten von Eisenstadt gebracht.
195 1821 wurde der Speisesaal unter der Leitung
von Ehmann nochmals umgestaltet (vgl. Bericht
des Hausinspektors Giay, 10., 11. August 1821,
in : MOL, FAE, P163, Fasz. 51, Nr. 1173). mit neuem Stall- und Personalgebäude planen, die im Laufe des Jahres 1818 un-
ter Baumeister Carl Ehmann (1777–1829) verwirklicht wurde189. Dieser setzte an-
scheinend Pläne von Charles Moreau um190, der mit den hohen Arkadenbögen im
Sockelgeschoss seiner klaren Architektursprache treu blieb.
Neben der gleichzeitig beginnenden Erneuerung der Glashäuser am Gelände
zum Wienfluss hin191 und dem Umbau des Privatappartements im Hauptgebäude192
wurde im Winter 1817/18, als der Fürst in Wien weilte, mit der Suche nach geeig-
neten Flächen für die Aufstellung der zukünftigen Skulpturensammlung begonnen.
Da das Gartenpalais in allen Etagen mit den Sammlungen ausgefüllt war, fiel die
Wahl auf das Hauptgebäude und seine Repräsentationsräume im Erdgeschoss. Die-
sen wurde im Frühling 1818 ein gläserner Wintergarten, auch Glashaus genannt,
mit fünf hohen Fenstertüren und großflächigem Oberlicht vorgebaut193, der die ge-
rade nach Wien gelieferte Skulptur der Prinzessin Leopoldine aufnahm194. Der von
Licht durchflutete Raum war mit grünen Fußtapeten ausgelegt und präsentierte das
Marmorbildwerk als Höhepunkt des ebenfalls umgestalteten, dahinter liegenden
Hohen Speisesaales195, der, mit Galeriebildern ausgestattet, ein verstecktes Orches-
ter besaß, wie es Nikolaus kurz zuvor im Palazzo Torlonia in Rom gesehen hatte.
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
- Subtitle
- Biografie eines manischen Sammlers
- Author
- Stefan Körner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2013
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 2.0
- ISBN
- 978-3-205-78922-2
- Size
- 23.0 x 28.0 cm
- Pages
- 404
- Category
- Kunst und Kultur