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Ausbau der Kunst- und Wissenschaftssammlungen 303
211 Vgl. Nikolaus II. an Johann Karner, Neapel,
21. Februar 1817, in : MOL, FAE, P163, Fasz.
55, Nr. 1267 (Nr. 6). Fischer selbst gratulierte
der Fürst höflich (vgl. ehem. CD 1817/3093,
24. Mai 1817, zit. in : Meller 1915, Quellenteil :
Nr. 382).
212 Vgl. ehem. CD 1817/980, 28. Februar 1817, zit.
in : Meller 1915, Quellenteil : Nr. 380 ; EPA,
DD 1817/2856, 29. Mai 1817.
213 Vgl. EPA, CD 1818/3894, 3984, 4058, Dezem-
ber 1818.
214 Werke von Berghem, Ostade, van Goyen, San-
deraem (vgl. EPA, CD 1817/3707, 20. Novem-
ber 1817).
215 Vgl. EPA, CD 1818/2388, 13. Juni 1818 ; Star-
cky 2007, Kat.-Nr. 11, S. 104.
216 Vgl. EPA, CD 1819/o. Nr., 10. April 1819.
217 Luigi Rossi bot im Dezember 1817 Guido Re-
nis Schlafenden Amor an. Verschiedene Angebote
ab 1819 von Mme. Courbary, Mme. Rothschild
aus Frankfurt am Main, Joseph Beltrami aus
Cremona, Peter von Straube aus Wien, Johann
Querci della Rovere mit Sammlung in War-
schau, Henry Mugnaini etc.
218 Vgl. EPA, CD 1818/349, 27. Januar 1818.
219 Vgl. Nyerges 2008. 4.1 Gemäldegalerie und Kupferstichkabinett
Joseph Fischer war 1817 mit einer Professur an der Wiener Akademie ausgezeich-
net worden210, was den Fürsten verstimmte, da er sich um seine Aufmerksamkeit
betrogen fühlte211. Er veranlasste daher, den Landschaftsmaler und Kupferstecher
Anton Rothmüller, lange Zeit Fischers Assistent, als Kustos der Sammlungen zu
berufen212. Dennoch stützte sich Nikolaus nach wie vor auf das Qualitätsurteil Fi-
schers, sandte ihm sogar Kunstwerke aus Italien nach Wien, um sein Gutachten
einzuholen213, und ließ ihn auf dem Wiener Kunstmarkt einkaufen. So wurden
z. B. Gemälde der Sammlung Deisler erworben214. Werke von Bernardo Strozzi
gelangten aus dem Nachlass des Grafen Wilhelm von Sickingen in die Mariahilfer
Galerie215, und auch auf der Versteigerung des Grafen Wilczek kaufte er 216. Kauf-
angebote aus ganz Europa wurden wieder an Nikolaus II. gerichtet 217.
Ständig kamen auch neue Kupferstiche in die Sammlung, die Artaria Wien lie-
ferte ; 1818 ersteigerte der Kunsthändler wieder eine ganze Kupferstichsammlung
in Paris für Nikolaus218.
Der größte Coup und die wichtigste Sammlungserweiterung gelang der Ester-
házy-Galerie 1820, als eine berühmte Sammlung spanischer Meister219 in die
Mariahilfer Galerie kam und der Esterházy-Sammlung endgültig zu europäischer
Bedeutung verhalf. Hierbei machte sich der bereits erwähnte familiäre Generatio-
nenwechsel bemerkbar, denn federführend für die Akquisition war nunmehr Erb-
Martyrium des Heiligen Andreas, Gemälde von Jusepe de Ribera (1591–1652). 1821
bei der Versteigerung der Gemäldesammlung von Fürst Aloys Kaunitz von Fürst
Nikolaus II. erworben. Museum der Schönen Künste, Budapest, Gemäldegalerie
(vormals Sammlung Esterházy). Christus beschenkt die Pilger, Gemälde von Bartolomé Estéban Murillo
(1618–1682). 1821 bei der Versteigerung der Gemäldesammlung von Fürst Aloys
Kaunitz von Fürst Nikolaus II. erworben. Museum der Schönen Künste, Budapest,
Gemäldegalerie (vormals Sammlung Esterházy).
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
- Subtitle
- Biografie eines manischen Sammlers
- Author
- Stefan Körner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2013
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 2.0
- ISBN
- 978-3-205-78922-2
- Size
- 23.0 x 28.0 cm
- Pages
- 404
- Category
- Kunst und Kultur