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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers
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Page - 307 - in Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers

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Ausbau der Kunst- und Wissenschaftssammlungen 307 234 Nikolaus II. an Johann Karner, Nervi, 25. Fe- bruar 1815, in : MOL, FAE, P163, Fasz. 51, Nr.  1187. 235 Der Fürst äußerte, er solle mit literarischen Reisen, so nach Dresden, »nicht mehr lästig fallen« (EPA, CD 1812/2534, 2. Juni 1812, zit. in : Meller 1915, Quellenteil : Nr.  323). 236 Gaál, Georg v.: Die nordischen Gäste oder der 9. Januar des Jahres 1814. Ein Gedicht in 12 Gesängen, Wien 1819, das er 1818 Nikolaus  II. präsentierte (vgl. EPA, CD 1818/3932, 27. November 1818). 237 Vgl. ehem. EPA, CD 1823/465, 28. Februar 1823, zit. in : Meller 1915, Quellenteil : Nr.  561. Gaál, Georg v.: Bruchstücke über einige Gemählde des fürstl- Esterhazyschen Museums, in : Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst, Jg. 1822, Nr.  77 (28. Juni), S.  409–412 ; Nr.  80 (5.  Juli), S.  427–431 ; Nr.  86 (19. Juli), S.  461– 463. 238 EPA, CD 1818/4271, 7. Juni 1818. 239 Köhler 1846, S.  415–417. 240 Vgl. Verzeichnis der in der hochfürstlich Esterházy- schen Bibliothek u. Mineralien-Cabinet im rothen Hause befindlichen Meubeln, 2. März 1827, in : EPA, Inventare, Neues Inv. Nr.  29, altes Nr.  75. 241 Vgl. HALW, Hofkanzlei, Registerband 1804, Misz. 414, 2. November 1804. Unter Fürst Johann I. Liechtenstein verlor die Sammlung 1805 ihre herausragende Bedeutung (vgl. Stekl 1973, S.  196f.) 242 Vgl. EPA, CD 1810/1792, 6. März 1808, 21.  März 1810 ; 1810/2130, o. D. der Vervielfältigung, die Nikolaus’ Mitarbeiter nutzten und damit seine allem Neuen gegenüber offene Sammelleidenschaft demonstrierten. So machte sich der alternde Nikolaus II. bereits zu Lebzeiten einen Namen in Kunstkreisen und erwarb sich und seinen Sammlungen einen Ruhm, der über seinen Tod hinaus weiterleben sollte. 4.2 Bibliothek Für den Nachruhm des Fürsten sollte neben den Druckwerken auch sein Samm- lungspersonal sorgen. Neben Fischer war es vor allem sein Bibliothekar Georg v. Gaál (1783–1855), der bis heute als eine herausragende Gestalt der damals aufkom- menden ungarischen Literatur gilt. Schon 1806 war der Ungar mit der Ode für Leopoldines Hochzeit in Erschei- nung getreten. Dennoch maß der Fürst dessen literarischen Interessen nur mäßige Aufmerksamkeit bei, da sie den anerkanntermaßen »gelehrten Gaal«234 von seiner Arbeit ablenken würden235. Doch Gaál dichtete weiter, so die Ode auf Alexander von Russland zu dessen Einzug zum Wiener Kongress236, und ging als Sammler ungarischer Märchen in die Literaturgeschichte ein. Darüber hinaus war er vehe- menter Verfechter des Erhalts der Esterházy-Bibliothek am Standort der Gemälde- galerie, die er ausführlich im Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst beschrieb237. In seiner Verantwortung für die Büchersammlung trat Gaál besonders für ein breiter angelegtes Sammlerwesen ein. 1818 »aufgrund seiner Fähigkeiten«238 zum Bibliothekar ernannt, ergänzte Gaál die bisher verstärkt erworbenen Prachtausga- ben lateinischer, italienischer, französischer und englischer Klassiker durch Reise- beschreibungen, Werke zur Naturgeschichte, Philologie und Kunstgeschichte. Er brachte so die Bibliothek von 20.000 Bänden »zu einem Grad der Vollkommenheit, für die sie … bewundert wird«239. In 66 Bücherschränken und großen Büchertischen240 stand die Bibliothek Frem- den nach Voranmeldung offen und war eine der größten privaten Bibliotheken in Wien, unter denen sie wegen ihrer Prachtwerke zu Kunst- und Naturwissenschaf- ten besonders herausragte und damit das immer auch geltungsbedürftige Sammel- interesse des Fürsten eindringlich spiegelte. Denn Nikolaus wollte kein intellektu- ell-enzyklopädischer Sammler sein, sondern vor allem als Besitzer von Besonderem und Rarem reüssieren. 4.3 Mineralien- und Muschelsammlung Die neben der Bibliothek zweite Wissenschaftssammlung des Fürsten, die Mine- raliensammlung, war zwischen 1803 und 1812 weiter angewachsen, hatte aber in dieser Glanzphase der Sammlungen für Nikolaus II. eine eher nachgeordnete Be- deutung. Inspiriert durch die Naturaliensammlung Liechtenstein, war die Esterházy-Kol- lektion von Steinen, Mineralien und Muscheln von 1808 bis 1810 unter Friedrich Mohs ausgebaut worden, der zuvor bei Fürst Aloys I. Liechtenstein241 und Graf Ferdinand Pálffy242 in gleicher Position gearbeitet hatte. Es folgten in der Direktion
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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Subtitle
Biografie eines manischen Sammlers
Author
Stefan Körner
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2013
Language
German
License
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
978-3-205-78922-2
Size
23.0 x 28.0 cm
Pages
404
Category
Kunst und Kultur
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