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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers
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Page - 323 - in Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers

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Auf Vollendungskurs : Eisenstadt wird fertiggestellt 323 307 Vgl. EPA, CD 1818/334, 3330, September. Aquarelle des Manövers von Sebastian War- muth in : Albertina Wien, 14966, 14967. Niko- laus II. fordert Bericht, 30. Oktober 1818, in : MOL, FAE, P163, Fasz. 55, Nr.  1267. 308 Nikolaus II. erkundigte sich nach dem Gärtner in Eisenstadt (vgl. Nikolaus II. an Johann Kar- ner, Neapel, 15. Februar 1823, in : MOL, FAE, P163, Fasz. 45, Nr.  964). 309 »… e tutto annunzia la dimora du un Principe Sovrano« (Tenore 1828, Bd. IV, S.  408–418, publiziert in : Kretzenbacher 1984). 310 Franz Karl 1819, S.  1. 311 Vgl. EPA, CD 1820/2815, 20. September 1820. Es nahmen der hannoversche Gesandte Graf Hardenberg, Fürst Aloys Kaunitz, der österrei- chische Gesandte in Neapel Fürst Maximilian Jablonowsky, Baron Leykam und Wenzel Liech- tenstein unter ausdrücklichem Ausschluss der Fürstin teil (vgl. EPA, CD 1820/2815, 13.  Sep- tember 1820). 312 EPA, CD 1821/1008, 15. März 1821. 313 Sandsteingrabmal mit einem Text von Georg v. Gaál, nach einem Entwurf von Charles Moreau und ausgeführt von Joseph Högler, 1821. Siehe hierzu : Kalamár 2009 (1). und auf den Feldern um die Stadt beging Herzog Albert von Sachsen-Teschen 1818 sein großes Regimentsjubiläum und zog damit die Spitzen der Wiener Gesellschaft ins Schloss307. Die Eisenstädter Pflanzensammlung lockte 1823 den Direktor des Botanischen Gartens in Neapel, Michele Tenore (1780–1861)308, der den Pflan- zenschätzen und gärtnerischen Anlagen zwar seine Hochachtung zollte309, aber kritisch die soziale Kluft zwischen Fürst und Untertanen bemerkte, die Nikolaus vier Tage die Woche für sich arbeiten ließ. – Doch der Majoratsherr glänzte bei all diesen Besuchen mit Abwesenheit, überließ die Ökonomie seinen Verwaltern und scherte sich nicht um Kritik an der Erbuntertänigkeit. Auch die Impulse zu Steinkohlebau und zur Wiederbelebung der alten Musikkultur wurden nicht wei- terverfolgt. Nikolaus entzog sich dem gescheiterten Großprojekt, reiste in Italien und hatte sich dem Mariahilfer Museum als neuem Lieblingsprojekt zugewandt. Nur zu besonders feierlichen Anlässen reaktivierte der Fürst kurzzeitig den al- ten Pomp und erfreute so z. B. im Juni 1819 den jungen Erzherzog Franz Karl (1802–1878), den der Fürst höchstpersönlich »mit dem ihnen eigenthümlichen Zartgehfühl«310, wie der Knabe in seinem Tagebuch schrieb, durch die Anlagen be- gleitete, dem er das Schießen beibrachte und die umliegenden Herrschaften zeigte. Als letzter spektakulärer Besuch kam am 12. September 1820 Prince Adolph Fre- derick (1774–1850), Duke von Cambridge, Generalgouverneur des Königreiches Hannover und Sohn des im Januar verstorbenen George III. von England, nach Eisenstadt311. Der englische Gast erinnerte an die vielfältigen Verbindungen der englischen Prinzen zu Fürst Nikolaus, die Freundschaft des Fürsten zum bald zum König zu krönenden George und gab Anstoß zur Errichtung eines Grabmals für Joseph Haydn, was Nikolaus zu einem »preiswerten Monument«312 in der Bergkir- che313, jedoch nicht mehr zu kreativen Begeisterungstaten bewog. Daher war es für die feine Gesellschaft im Gegensatz zu den glanzvollen Jahren um 1800 uninte- ressant geworden, nach Eisenstadt zu reisen. Graf István Széchényi bemerkte den verblichenen Glanz : »Der Fürst sammt allen seinen Eigenschaften eine lächerliche Neugebäude am Majoratspalais Esterházy in Buda, erbaut nach einem Plan von Charles Moreau, 1817/18. Fotografie, um 1900. Kiscelli Múzeum, Budapest, Fényképtár.
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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Subtitle
Biografie eines manischen Sammlers
Author
Stefan Körner
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2013
Language
German
License
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
978-3-205-78922-2
Size
23.0 x 28.0 cm
Pages
404
Category
Kunst und Kultur
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