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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers
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Page - 350 - in Nikolaus II. Esterházy und die Kunst - Biografie eines manischen Sammlers

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AM ENDE350 40 Vgl. MOL, FAE, P163, Fasz. 12, Nr.  321, 1833. 41 Vgl. MOL, FAE, P163, Fasz. 55, Nr.  1267, 19. September 1832. 42 Skulpturen des »kindlichen Bacchus, der einen Faun bekränzt«, und ein »Faun mit Bacchus auf den Schultern« (Geib 1838, S.  14). Die Skulptu- ren werden auch auf der Schlosstreppe erwähnt (vgl. Weber 1855, S.  295). 43 Vgl. EPA, CD 1830/1399, 1400, 1437, 1465, 1823, April 1830. 44 Hob. XXVIa :F4. 45 Vgl. Nikolaus II. an Johann Karner, Mainau, 23. April 1829, in : MOL, FAE, P163, Fasz. 53, Nr.  1241. 46 1828 : 24.000 Gulden, 1829 : 42.000 Gulden ; 1830 : 20.000 Gulden ; 1831 : 104.000 Gulden ; 1832 : 118.000 Gulden (vgl. Aufwendungen Mainau, 1828–1833, in : MOL, FAE, P163, Fasz. 8, Nr.  195). 47 Nikolaus II. an Johann Karner, Mainau, 3. Mai 1829, in : MOL, FAE, P163, Fasz. 55, Nr.  1267. 48 Vgl. Großherzoglich Badisches Staats- und Regie- rungsblatt, Jg. 27 (1829), Nr.  1–24, S.  100 (5. Juni 1829, Nr.  XI). 49 Vgl. EPA, CD 1829/2010, 21. Juli 1829. Die Or- densbegründung bleibt offen, da die Akten der Ordenskanzlei verloren sind. GLA, 233/4331. 50 Überschreibung der Insel Mainau an Nikolaus Plaideux. Mainau und Kauf der Herrschaft Gailingen beim unweit vom Bodensee gelegenen Radolfzell (vgl. Anerkennung Nikolaus von Mai- nau als badischer Grundherr, 1. Februar 1831, in : STAF, Hofgericht des Seenkreises, Generalia, 1831, A 11/1, Nr.  482). Die Herrschaft wurde demnach 1830 erworben. 51 Im Januar 1828 arrangierte der Fürst die Ver- mählung seiner Tochter Natalie mit Franz Unger Edler von Löwenberg, einem Gesellschaftskava- lier des Herzogs von Lucca (vgl. Heiratsvertrag, 17. Januar 1828, in MOL, FAE, P163, Fasz. 15, Nr.  371). Die Hochzeit wurde unter der »strengen Aufsicht der Mutter« (Nikolaus II. fährt Spazieren, 31. Mai 1828, in : ÖStA, AVA, Polizeihofstelle, 1828/5012) in Bamberg geschlossen. Die im gleichen Zuge erworbene Herrschaft Ardagger bei Amstetten war die väterliche Mitgift (vgl. MOL, FAE, P163). Der ehemalige Klosterbe- sitz wurde von Nikolaus Graf Alois Geniceo, der auch diverse Kunsthandelsgeschäfte für Nikolaus in Italien gemacht hatte, erworben. Virginie Plaideux heiratete den Privatsekretär von Herzog Carl Ludwig von Lucca, Marchese César Gabriel Boccella (1810–1877) (vgl. Hei- ratskontrakt, Wien, 13. Mai 1830, in : MOL, FAE, P163, Fasz. 15, Nr.  371). Boccella war mit George Sand befreundet, wurde später Minister für Unterricht in Lucca. Über ihn hieß es : »I have seldom seen any one who more completely gegangen waren, kombinierte Nikolaus Versatzstücke seiner bisherigen Anlagen : Weingärten wurden gepflanzt40 und mit den Waldungen und Gärten verbunden ; so entstand Schönes und Nützliches wie in der Eisenstädter Kulturlandschaft. Sicht- beziehungen vom Schloss auf den Bodensee und die Alpen wurden frei geschlagen und damit, wie in Pottendorf, Wasserspiegel und Bergeshöhen für die Sichten ge- nutzt. Auf die gekappten Mauerkronen an der Seeseite der Insel installierte man kleine Kanonen41, die ankommenden Schiffen Salut schossen, wie sie auch im Ei- senstädter Föhrenpark die Gäste begrüßten. Im Garten um das Schloss wurden Skulpturen aufgestellt42, wie sie auch das Mariahilfer Palais bereicherten. Auch in- vestierte Nikolaus in die Wiederherstellung der Kirche43, ließ sich Joseph Haydns Messlied Wir werfen uns darnieder 44 für die dortige Kirchenmusik zusenden und stattete das Schloss mit Möbeln und Hausrat neu aus. Er brachte sogar seine Eisen- städter Mufflonschafe mit45, um sie auf der Mainau grasen zu lassen, und erwarb, in alter Technikbegeisterung, Aktien der noch jungen Bodensee-Dampfschifffahrt46. Nikolaus schien auf der Insel all sein gestalterisches Wissen noch einmal zu bündeln und seine Ideen begeistert umzusetzen. So schrieb er enthusiastisch, die Mainau »ist ein unbeschreiblich schöner Sitz«, und fügte über die Plaideux und die gemeinsamen Töchter hinzu : »… meine Abteilung ist gesund«47. Diese wur- den endlich 1828 auf Nikolaus’ Betreiben hin durch die Ausweitung des Baronats Mainau geadelt48 und Nikolaus bei der Gelegenheit der großherzoglich-badische Hausorden verliehen49. Danach überschrieb der Fürst die Insel seinem Sohn50 und kaufte für ihn und die Plaideux-Töchter weitere Herrschaften und Schlösser. Für die neuen Freiinnen von Mainau arrangierte der Fürst zudem Ehen mit Mitglie- dern des Hofstaats des Herzogs von Lucca51, was die Majoratskasse einige Millio- nen gekostet haben dürfte und neue Kredite nötig machte. Daraufhin hatte Staatskanzler Metternich den Fürsten unumwunden gewarnt, dass nur eine Übertragung der Majoratsgeschäfte an den Sohn »Ihren unkalku- lierbaren Ruin sowie Ihres Hauses«52 verhindern könne. Es sei die Zeit »möglicher und ehrenvoller Rettung … [vor] einem sicheren unausweichlichen Untergang«53, »Der Bodensee«, Blick von der östlichen Veranda des Schlosses Mainau, Stahlstich, um 1840. Esterházy Privatstiftung, Schloss Eisenstadt, Grafische Sammlung.
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Nikolaus II. Esterházy und die Kunst Biografie eines manischen Sammlers
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Nikolaus II. Esterházy und die Kunst
Subtitle
Biografie eines manischen Sammlers
Author
Stefan Körner
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2013
Language
German
License
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
978-3-205-78922-2
Size
23.0 x 28.0 cm
Pages
404
Category
Kunst und Kultur
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