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Tagebuch 1938/2
Max „Mopp“ Oppenheimer emigrierte schließlich weiter nach New York. Seine Versuche,
nach 1945 in Wien wieder Fuß zu fassen, scheiterten (Bertsch 2000, 180).
Die Eltern Robert Anheggers waren der seit 1923 in der Schweiz ansässige Kaufmann
Hermann Anhegger und dessen Ehefrau Helene.
20 Mit größter Wahrscheinlichkeit war dieses Treffen in Rorschach am Bodensee (Kanton
St. Gallen) die letzte Begegnung der beiden Schwestern. Ilse von Twardowski kehrte mit
Tochter Ivo nach München zurück. Als sie erfuhr, dass ihre Deportation in ein KZ unmit-
telbar bevorstand, verübte sie am 9.8.1942 Selbstmord durch Vergiften.
Trude Tietze folgt ihrem Mann nach Baltimore, USA. Bereits 1949 erlag sie einem Krebs-
leiden.
Munio-Emanuel Feuermann (TB 1938/1, 26.3.) – „On 2 August, Feuermann performed
in Lucerne at the ,alternative’ Salzburg. […] Following the Anschluss of Austria, the mayor
of Lucerne with other notable city figures had decided to mount a small music festival to
which performers no longer able or willing to perform at the Salzburg Festival could come.“
(Morreau 2002, 185 [Hervorhebung im Original].)
21 „Vogelbruder“
– möglicherweise einer der beiden Brüder Silberman. Aus „komischer Vogel“
könnten die Spitznamen „Vogel“ und „Vogelbruder“ geworden sein.
Frl. Schulthess – siehe TB 1937/1, 22.4.
22 Otto Fränkl (auch Fraenkl bzw. Fränkl-Lundburg) war der ältere Bruder von Joseph Flochs
Ehefrau Hermine („Mimi“).
Das Goetheanum in Dornach bei Basel ist seit 1923 Zentrum der anthroposophischen
Bewegung. Nachdem der erste Bau des Goetheanums bei einem Brand zerstört worden war,
wurde ein Nachfolgebau ganz aus Sichtbeton nach Plänen des Begründers der Bewegung,
Rudolf Steiner (1861–1925), errichtet. Die Eröffnung diese Baus fand 1928 statt (Goethe-
anum, HP).
Beide Teile von Goethes „Faust“ waren ungekürzt von Marie Steiner-von Sivers (1867–
1948), der Witwe Rudolf Steiners, inszeniert worden. An diesem Abend wurde Teil 2 des
Faust geboten und Tietzes betraten offenbar vor dem 3. Akt („Tod des Euphorion“) den
Saal. Mephisto sprach in der pathetischen, als besonders gehoben empfundenen Sprache
des Wiener Burgtheaters, im sogenannten „Burgtheaterdeutsch“.
Von 1912–1920 hatte das Ehepaar Alexander Strakosch und Marie Strakosch-Giesler in
Wien gelebt und hatte Marie Strakosch – wie etwa Georg Ehrlich auch – der Künstler-
gruppe „Freie Bewegung“ angehört. Das Ehepaar war eng mit der anthroposophischen
Bewegung Rudolf Steiners verbunden. 1918 hatte Steiner im Atelier von Marie Strakosch-
Giesler seinen Vortrag „Das Sinnlich-Übersinnliche – geistige Erkenntnis und künstleri-
sches Schaffen“ gehalten (Maria Strakosch-Giesler, Forschungsstelle Kulturimpuls, Biogra-
phien Dokumentation).
Hodlerische Saaltöchter
– bäurisch-kräftige, vor Gesundheit strotzende Frauen, wie sie der
Schweizer Maler Ferdinand Hodler (1853–1918) gerne gemalt hatte.
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Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Volume II: Mit den Mitteln der Disziplin (1937–1938)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Title
- Erica Tietze-Conrat
- Subtitle
- Tagebücher
- Volume
- II: Mit den Mitteln der Disziplin (1937–1938)
- Editor
- Alexandra Caruso
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 346
- Category
- Biographien