Page - 92 - in ExtremA 2019 - Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich

© 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783847110927 – ISBN E-Lib: 9783737010924 heit) und deren klimabedingtenVeränderungen beschäftigten. Der Sachstand konnte dadurch deutlich verbessert werden. Die Studien zeigen jedoch auch, dass jedes Dürreereignis ganz spezifische Ursachen der Entstehung aufweist (z.B. zeitliche Entwicklung, verursachendeWetterlagen, Rückkoppelung mit Bodenfeuchte)undeineVorhersagevonDürreereignissenmittels Prozesse ab- bildenderModelle daher schwierig ist, beziehungsweise auchdieUnsicherheit derVorhersage groß ist, damancheEingangsgrößenungenügend erfasstwer- den. Diese Aussage gilt insbesondere für Trockensituationen im Boden und weniger fürNiederwasserereignisse. Andererseits könnendie Prozesse, die zu Trockenheit führen, recht gut identifiziertwerden, könnenabermangels guter Antriebsdaten(Bodenfeuchte,Verdunstung)ungenügendsimuliertwerden.Ein verbessertesMonitoringderEvapotranspiration(potentiellundaktuell)undder Bodenfeuchte inÖsterreich, könnte auchdie Erfassung (undVorhersage) von Trockenheit vorantreiben. ImGegensatzzurTrockenheit sindHitze-undKälteperioden,aufGrundder ausschließlichen Abhängigkeit von der Lufttemperatur, einfacher zu erfassen (kombinierteGrößendieauchdieLuftfeuchtigkeitmiteinbeziehenwurdenhier nicht berücksichtigt). Auf Grund der deutlich besseren Zuverlässigkeit der Temperaturszenarien (gegenüber Niederschlagsszenarien) aus den Klimasi- mulationen, sind auch die entsprechenden Szenarien für Hitze und Kälte deutlich robuster (geringere Unsicherheit) als für zukünftige Trockenheitser- eignisse.Ähnlichwie für Trockenheit, weisen auchHitzeperioden eine große natürliche Schwankung auf, die demgenerellenTrenddes anthropogenverur- sachten Klimawandels überlagert ist. Diese natürliche Schwankung bezie- hungsweisePeriodizitätwirdnochzuwenigverstandenundstellt einenoffen- sichtlichenForschungsbedarfdar. Abbildung12:Dürreschäden2013–2018 inÖsterreich inMio.Euro. Figure12:Droughtdamages inAustria inMillionEuros for2013–2018. Quelle:BauernZeitung, 2018 ExtremtemperaturenundTrockenheit92 Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0