Page - 48 - in Faust. - Eine Tragödie., Volume 1
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Wozu der Lärm? was steht dem Herrn zu Diensten?
Faust.
Das also war des Pudels Kern!
Ein fahrender Scolast? Der Casus macht mich lachen.
Mephistopheles.
Ich salutire den gelehrten Herrn!
Ihr habt mich weidlich schwitzen machen.
Faust.
Wie nennst du dich?
Mephistopheles.
Die Frage scheint mir klein,
Für einen der das Wort so sehr verachtet,
Der, weit entfernt von allem Schein,
Nur in der Wesen Tiefe trachtet.
Faust.
Bey euch, ihr Herrn, kann man das Wesen
Gewöhnlich aus dem Namen lesen,
Wo es sich allzudeutlich weis’t,
Wenn man euch Fliegengott, Verderber, Lügner heißt.
Nun gut wer bist du denn?
Mephistopheles.
Ein Theil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
Faust.
Was ist mit diesem Räthselwort gemeynt?
Mephistopheles.
Ich bin der Geist der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles was entsteht
Ist werth daß es zu Grunde geht;
Drum besser wär’s daß nichts entstünde.
So ist denn alles was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.
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Faust.
Eine Tragödie., Volume 1
- Title
- Faust.
- Subtitle
- Eine Tragödie.
- Volume
- 1
- Author
- Johann Wolfgang von Goethe
- Date
- 1808
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 188
- Keywords
- Literatur, deutsch, Deutschunterricht, Lektüre, Mephisto, Teufel, Faustus
- Categories
- Weiteres Belletristik