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So tausendfach
Aus Einem Puncte zu curiren,
Und wenn ihr halbweg ehrbar thut,
Dann habt ihr sie all’ unter’m Hut.
Ein Titel muß sie erst vertraulich machen,
Daß eure Kunst viel Künste übersteigt;
Zum Willkomm’ tappt ihr dann nach allen Siebensachen,
Um die ein andrer viele Jahre streicht,
Versteht das Pülslein wohl zu drücken,
Und fasset sie, mit feurig schlauen Blicken,
Wohl um die schlanke Hüfte frey,
Zu seh’n, wie fest geschnürt sie sey.
Schüler.
Das sieht schon besser aus! Man sieht doch wo und wie.
Mephistopheles.
Grau, theurer Freund, ist alle Theorie,
Und grün des Lebens goldner Baum.
Schüler.
Ich schwör’ euch zu, mir ist’s als wie ein Traum.
Dürft’ ich euch wohl ein andermal beschweren,
Von eurer Weisheit auf den Grund zu hören?
Mephistopheles.
Was ich vermag, soll gern geschehn.
Schüler.
Ich kann unmöglich wieder gehn,
Ich muß euch noch mein Stammbuch überreichen.
Gönn’ eure Gunst mir dieses Zeichen!
Mephistopheles.
Sehr wohl.
Er schreibt und giebt’s.
Schüler lies’t.
Eritis sicut Deus, scientes bonum et malum.
Macht’s ehrerbietieg zu und empfiehlt sich.
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Faust.
Eine Tragödie., Volume 1
- Title
- Faust.
- Subtitle
- Eine Tragödie.
- Volume
- 1
- Author
- Johann Wolfgang von Goethe
- Date
- 1808
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 188
- Keywords
- Literatur, deutsch, Deutschunterricht, Lektüre, Mephisto, Teufel, Faustus
- Categories
- Weiteres Belletristik