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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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EINLEITUNG 31 ihm bekannt, dass Erzherzog Ludwig (der jüngste noch lebende Bruder des Kaisers) sowohl ein Album aus dem ehemaligen Besitz der Erzherzogin Hen- riette als auch sämtliche Landkartendubletten der franziszeischen Samm- lung erhalten soll. Die Kommission tritt daraufhin mehr oder weniger ratlos auseinander und erbittet sich vom neuen Kaiser Ferdinand weitere Befehle, unter anderem auch hinsichtlich der Publikation des Paragraphen 14, in dem der verstorbene Kaiser Dankesworte an sein Volk, die Armee und die Beamtenschaft richtet.21 Da Staatsratsreferent Albert von Heß als Verfasser der Testamentsrein- schrift vermutlich nun näher zu den Umständen ihres Zustandekommens befragt worden ist, gibt dieser am 4. März 1835 eine schriftliche Erklä- rung ab, in der er genau schildert, was sich in den letzten Lebenstagen des Kaisers diesbezüglich zugetragen hat. Er war bereits am 28. Februar um 8 Uhr morgens von Franz I. an dessen Krankenbett gerufen worden und der Monarch übergab ihm „zwar schon erkrankt, aber bei vollkommen klarem Bewußtsein“ Textvorlagen, die teilweise von ihm selbst oder nach seinem Diktat von seiner Gattin Karoline Auguste angefertigt worden waren, mit dem Auftrag, eine Reinschrift aufzusetzen „und falls ich in deren Auffassung Anstände hätte, sie Seiner Majestät vorzutragen“. Heß habe dem Kaiser da- raufhin um 12 Uhr desselben Tages lediglich hinsichtlich der Anordnung, „daß die Erben nach den Gesetzen eintreten sollten“ zu erläutern geraten, „ob die bürgerlichen oder die Hausgesetze, und welche, gemeint seien“. Die zweite Unklarheit bezog sich „auf die verordnete Einrechnung des Falken- stein’schen Fideikommisses, welche an sich nicht wohl rechtlich zulässig schien, wo übrigens ein solches Fideikommiß als Surrogat [Ersatz] für Fal- kenstein noch gar nicht errichtet war“. Franz I. erklärte hierauf seinen Wil- len rücksichtlich der Erbeinsetzung und des Falkenstein’schen Fideikom- misses „genau so, wie er nunmehr im Testamente erscheint – [er] bestimmte auch die Familienbilder zum Fideikommisse und ordnete die genaue Abson- derung der Dienstschriften von Ihren Papieren an.“ Befehlsgemäß wurde die Reinschrift sodann dem Hof- und Burgpfarrer Weihbischof Johann Michael Wagner überreicht. Am Folgetag, dem 1. März, wurde Heß wiederum zum Kaiser gerufen „und laß Seiner Majestät auf allerhöchst Ihren Befehle das Testament von Wort zu Wort vor. Seine Majestät hörten mit gespannter Aufmerksamkeit zu, liessen sich mehrere Stellen wiederholt vorlesen, und den §§ 3, 10 und 12 die ersichtlich eingeschalteten Worte beifügen; bemerkte auf meine allerun- 21 Wien, ÖStA, HHStA, Hausarchiv, Ministerium des kaiserlichen Hauses, Verlassenschaften Kt. 6. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Title
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Subtitle
Metamorphosen einer Sammlung
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1073
Categories
Geschichte Chroniken
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