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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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Page - 62 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN62 Maßnahmen im Hinblick auf das weitere Wachstum der Bibliothek seines Vaters: „Sämmtliche Kataloge der Bücher, Zeichnungen, Kupferstiche, Landkarten etc. Meines höchstseligen Herrn Vaters sind mit demjenigen, was bis zum 2. März laufenden Jahres eingeschafft war, zu schließen; und sollen nur noch die nach und nach erscheinenden Fortsetzungen bereits angefangener Werke durch welche Ich das Primogenitur-Fideikommiß zu ergänzen gesonnen bin, oder ein und das andere zur Vervollständigung besonders wichtige und wün- schenswerthe Werk; wenn Meine spezielle Bewilligung hierzu eingehohlt worden ist, in selbe aufgenommen werden. Uiber alles, was seit dem 2. März angeschafft wurde, sind neue Verzeichnisse zu beginnen, welche jedoch in der- selben Art und Weise, wie die bisherigen geführt werden, und so gewißerma- ßen eine Fortsetzung der früheren bilden sollen. Auch in der Aufstellung der neuen Bücher ist der Abschnitt bemerklich zu machen. […] Vorhandene Dou- bletten an Büchern, Kupferstichen, Porträten u. s. w. sind sowohl im Tausche als gegen bare Vergütung im Buchhandlungswege hintanzugeben, und der daraus entspringene Fond soll zuvörderst zur Anschaffung der Fortsetzungen verwendet werden. Uiber die bey der Privat-Bibliothek befindlichen Büsten, Gemählde, Münzen und anderen Kunstsachen, so wie wegen Errichtung der Fideikommiß-Urkunde wird Meine Entschließung folgen. Wien den 9. November 1835 Ferdinand m.p.“117 Die Befehle kommen reichlich spät. Der Bericht Khloybers vom 28. April wird von Ferdinand erst am 9. November 1835 beantwortet. Der Autor die- ser Zeilen ist jedoch nicht der neue Kaiser selbst. Zu viele Details sind be- reits berücksichtigt, zu sehr durchdacht wirkt die Vorgehensweise, als dass der zwar sicherlich nicht dumme, aber gewiss gutmütige und vielleicht et- was naive Ferdinand sie erdacht hätte. Sie stammen vielmehr von Fürst Metternich, der bereits am 28. Juli 1835 in einem ausführlichen Vortrag seine Sicht bezüglich der weiteren Vorgehensweise auch im Hinblick auf die Vollstreckung des franziszeischen Testaments dargelegt hatte und die in der obigen Resolution nun beinahe wortwörtlich wiedergegeben werden.118 Die verspätete Anweisung, die Inventare quasi rückwirkend mit 2. März zu schließen, obwohl man von Seiten der Bibliothek bis zum 9. November der Meinung gewesen war, alles ginge so weiter bis bisher, führte zu dem Wi- 117 Ebenda, fol. 11r-v. 118 Vgl. dazu eine Abschrift des Vortrages in einem Konvolut für den späteren Kommissions- vorsitzenden Graf Taaffe (sechstes Heft); Wien, ÖStA, HHStA, OMaA, Kt. 240. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Title
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Subtitle
Metamorphosen einer Sammlung
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1073
Categories
Geschichte Chroniken
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