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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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Page - 98 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN98 nun an Geyling gehen soll, wäre nach Ansicht des Bibliotheksvorstehers dem „Schöpfer der Umgestaltung jenes herrlichen Parks dem Schloßhaupt- mann Riedl – der dieses lithografische Werk, das unter seiner Leitung ent- stand, gar nicht besitzet“245 ein Exemplar zu schenken. Die Genehmigung für Geylings Ansuchen wird vom Obersthofmeister Kaiser Franz Josephs, Karl Ludwig Graf Grünne, am 29. März 1849 von Olmütz aus erteilt. Der neue Kaiser entscheidet also, obwohl ihm die Objekte augenscheinlich gar nicht gehören. Hier zeigt sich bereits exemplarisch die für die kommenden Jahr- zehnte eigentümliche Dichotomie zwischen theoretischer Entscheidungsbe- fugnis und praktischer Beschlussfassung bzw. Umsetzung, die auf dem Um- stand gründet, dass von 1848 bis 1875 der Primogenitur-Fideikommissherr und der regierende Kaiser nicht ident sind, ja nicht einmal am gleichen Ort residieren. Auch an dieser Stelle ein Ausblick: Als Teil der ferdinandeischen Privat- bibliothek dürfte das gesamte Laxenburg-Konvolut 1850 nach Prag mit- übersiedelt worden sein. Im Jänner 1873 übersendet Bibliothekar Nikolaus Negrelli von dort sowohl die beiden Manuskriptbände von Schottky/Weid- mann246 als auch zwei vollständige Lithografieserien (je 55 Blätter) einem nicht näher genannten Herrn Heidt nach Wien „zur Einsicht“. Dem Schrei- ben liegt eine neuerliche Bestandsliste, mit diesmal nur 55 Sujets und Nen- nung der jeweils noch vorhandenen Abzüge bei, die in den meisten Fällen um die 90 Stück betragen. Seit 1849 waren demnach etwa 10 vollständige Exemplare verschenkt bzw. veräußert worden.247 Das mögliche Schicksal der 1873 für Heidt nach Wien zur Ansicht übersandten beiden Exemplare führt uns ins Jahr 1868 zurück, als Kaiser Franz Joseph auf Anregung seines Oberstkämmerers Franz Graf Folliot de Crenneville die Herausgabe zweier illustrierter Geschichtswerke über die Lustschlösser Schönbrunn und La- xenburg in Anlehnung an Publikationen zu den französischen Schlössern Compiègne, Fontainebleau und Marly-le-Roi befiehlt und damit den Mitar- beiter des Waffenmuseums im k. k. Arsenal Quirin Leitner sowie den Ar- chitekten und Professor an der Gewerbeschule Hans Petschnig beauftragen lässt.248 Den Autoren seien „die betreffenden amtlichen, historischen und künstlerischen Quellen zu ihren Studien bei allen Ministerien, Hofämtern und wissenschaftlichen Instituten“ zugänglich zu machen, weshalb auch Khloyber aufgefordert wird „die zu Gebothe stehenden Daten aus den betref- 245 FKBA24099, fol. 7v. 246 Angabe der Nr. 4041 im Ferdinand-Standortsrepertorium (FKB.INV.81). 247 FKBA27062. 248 Später erschienen als: Monographie des kaiserlichen Lustschlosses Schönbrunn (Wien 1875) sowie Monographie des kaiserlichen Lustschlosses Laxenburg (Wien 1878). Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Title
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Subtitle
Metamorphosen einer Sammlung
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1073
Categories
Geschichte Chroniken
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