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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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Page - 143 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DIE PRIVATBIBLIOTHEK FERDINANDS IN PRAG 1850–1875 143 zurück und gingen nach deren Ableben 1847 in den Privatbesitz ihres Bru- ders Kaiser Ferdinand I. über.492 Da die Standortfrage für die Privatbibliothek entschieden ist, kann man zumindest hier einen weiteren Schritt setzen. Das Obersthofmeisteramt in Wien ist sichtlich gewillt, in der Hofburg schnellstmöglich Platz freizuräu- men, und meldet nach Prag, dass die Bibliothek und allfällige andere Samm- lungen „jeden Augenblick an denjeningen zur Absendung nach Prag erfolgt werden, welchen Eure Excellenz mir zu bezeichnen belieben“. Der Biblio- theksvorsteher oder eine andere kundliche Person wären jedoch in jedem Fall in die Übersiedelung einzubeziehen, „da weder dem Obersthofmeister- amt noch der Bauinspekzion [sic] bekannt ist, in welchen der verschiedenen Kästen die abzuschliessenden Objekte aufbewahrt sind“.493 Nach wie vor war die Höhe der Ferdinand aus Staatsgeldern zu gewäh- renden Dotation (Zivilliste) nicht festgelegt, von der auch die Größe des vom Wiener Hof abzuspaltenden Hofstaats für den abgedankten Kaiser abhing. War zunächst die Forderung nach einer Million Gulden jährlich im Raum gestanden, die man dem Reichstag von Kremsier zur Genehmigung vorlegen wollte, hatte man den Betrag schon im April 1849 auf 500.000–600.000 Gul- den reduziert.494 Um die zögerlichen Verhandlungen, die nicht zuletzt von Kaiserin Maria Anna mit beachtlicher Vehemenz vorangetrieben werden, zu einem Ende zu bringen, wendet sich Obersthofmeister Graf Brandis in ei- nem ausführlichen Schreiben vom 28. Mai 1850 an Finanzminister Philipp Freiherr von Krauß, in dem auf die komplexe Thematik aus der Sicht Ferdi- nands eingegangen wird. „Hochwohlgeborner Freiherr! Ihre Majestät die Kaiserin hat mir aufgetragen, mich in diesem vertraulichen Schreiben an Eure Excellenz zu wenden und Sie um Ihre gefällige Verwen- dung zu bitten, daß Seine Majestät der Kaiser Ferdinand endlich in eine sei- ner Würde angemessenen Stellung verzahlt [sic] werde. Als Minister Seiner Majestät im Momente Seiner Thronentsagung wird es Eurer Excellenz in Er- innerung seyn, daß Allerhöchstderselbe von der Regierung zurücktrat, ohne sich, aus zarten Rücksichten auf die damaligen Zeitverhältnisse, weder eine Civilliste, noch eine Residenz, noch ein Lustschloß noch auch nur die nöthigs- 492 Vgl. Holler, Ferdinand, 264f. bzw. Anm. 479. 493 Wien, ÖStA, HHStA, OMeA, Kt. 594, Rubr. 130/1, Konzept vom 07.05.1850. 494 Kramp, Brandis, 375–382. Kramp schöpft seine Erkenntnisse leider zur Gänze aus Schrift- stücken des Archivs der Familie Brandis, ohne weitere Archivalien, etwa des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs, zu berücksichtigen. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Title
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Subtitle
Metamorphosen einer Sammlung
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1073
Categories
Geschichte Chroniken
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