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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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Page - 160 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN160 zoglich-toskanischen Hofrats Wenzel Wünsch handle und die Renovierungs- arbeiten bis Mitte August abgeschlossen sein sollten. Vom Tischler Johann Rizi liege ein Anbot zur Anfertigung der Bücherkästen vor, welches nur noch in einen Kontrakt umzuwandeln wäre.541 Ende Oktober 1850 sind die Vorbereitungsarbeiten im Toskana-Palais so- weit gediehen, dass zur Aufstellung der Bücher geschritten werden kann. Brandis bittet Khloyber daher, den ersten Skriptor Georg Thaa sowie den zwei- ten Bibliotheksdiener Johann Mignot nach Prag zur Unterstützung des Biblio- thekars Negrelli zu entsenden. Für ihre Unterkunft in der kaiserlichen Burg werde gesorgt.542 Da Thaa zu diesem Zeitpunkt noch an einem „rothlaufartigen Uebel“ laboriert, kann Khloyber dessen Anreise erst für Anfang November in Aussicht stellen, wohingegen Mignot sofort aufbricht. Er bittet, seine beiden Mitarbeiter so kurz als möglich in Prag zu binden, da durch ihre Abwesenheit „die hier durch das Fideicommissband veranlaßten massenhaft drängenden Arbeiten, sehr gehemt würden“. Wie es Khloybers Art durchaus entspricht, macht er sogar belehrende Vorschläge bezüglich der zu setzenden bibliotheka- rischen Maßnahmen und der Involvierung seiner beiden Untergebenen. „Da ich bereits dem Bibliothekar Seiner Majestät Herrn Abate Negrelli ein numerisches aus mehr als 4.000 Rubriken543 bestehendes Verzeichnis544 über die Druckwerke in der Privatbibliothek meines kaiserlichen Herren, nebst den betreffenden alphabetischen Catalogen übersendet habe; und beim Einpacken der Bücher so viel als möglich auf das Einhalten jener numerischen Ord- nung gesehen wurde, so könnte nach meiner unmaßgeblichen Meinung vor der Hand eine numerische Aufstellung der Werke genügen; und zwar um sich vorerst zu überzeugen, ob alles vorhanden ist, was jenes Zahlen-Repertorium angibt; dann auch um vor der Hand auf die schnellste Weise den etwaigen augenblicklichen Wünschen Seiner Majestät entsprechen zu können. Erst spä- ter, wenn Zeit und Raum es gestatten (in letzterer Beziehung war ich hier sehr unglücklich) könnte nach dem Belieben des hochwürdigen Herrn [Negrelli] das Ganze nach Fächern geordnet werden, wozu der vorhandene Zettel Cata- log auch ganz geeignet ist. Die Assistenz des Scriptors Thaa düfte sich daher blos auf jenes numerische Auspacken beschränken, was denn am Ende auch bald geschehen sein kann, da diese Manipulation so ungemein einfach ist.“545 541 Ebenda, Schreiben vom 16.07.1850; vgl. auch Klar, Bibliothek, 365. 542 FKBA26013. Schreiben vom 25.10.1850; vgl. auch FKBA27044, fol. 1v bzw. Anm. 1154 u. 1164. 543 Gemeint sind Buchtitel. 544 FKB.INV.81, erster Band. 545 Prag, Narodni Archiv, hofmistra cisare Ferdinanda I., Rubr. 22, Kt. 33, Schreiben vom 28.10.1850. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Title
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Subtitle
Metamorphosen einer Sammlung
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1073
Categories
Geschichte Chroniken
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