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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Page - 178 -
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Page - 178 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN178 anscheinend daran ging, die umliegenden und Ferdinand exklusiv zur Verfü- gung stehenden Gärten zu gestalten, wozu auch das „Oberer Hirschgraben“ genannte Areal hinter der Burg gehörte, dass man vom Prager Geschäfts- mann Heliodor Heidl zupachtete.604 Spärliche Hinweise sind auch hinsichtlich der Benützung durch staatliche Behörden oder Privatgelehrte vorhanden. Eine im ferdinandeischen Kar- tenbestand vorhandene, 1836 im Auftrag der königlich-siebenbürgischen Landes-Baudirektion handgezeichnete „Diözesan Karte des Grossfürs- tenthums Siebenbürgen“605 wird etwa 1850 von Innenminister Alexander Bach für „organisatorische Arbeiten“ und nochmals 1858 vom Ministerium für Cultus und Unterricht „zum Zwecke der Pfarr Regulirung“ angefordert. Unterrichts minister Leo Graf Thun-Hohenstein verweist explizit darauf, dass durch die Entlehnung der Karte „abgesehen von dem Zeitgewinne, viel- leicht die kostspielige Auffstellung einer Landeskommission zur Erhebung der einschlägigen Daten vermieden werden könnte“.606 1856 erhält der Hel- minthologe und ehemalige Mitarbeiter im k. k. zoologischen Kabinett, Karl Moritz Diesing, leihweise mehrere Darstellungen von Igel- und Plattwür- mern aus Ferdinands Sammlung für eine in den Denkschriften der Wiener Akademie der Wissenschaften zu publizierende Abhandlung.607 Die Zugänglichkeit der Ferdinandea ist nach Aussagen von Zeitgenossen ähnlich beschränkt, wie dies bei der Privatbibliothek Franz I. der Fall war. Paul Alois Klar etwa meint 1853: „Die Bibliothek mit ihren Sammlungen ist dem großen Publikum zwar nicht geöffnet, jedoch wird diese, nach des Kaisers huldvoller Verwilligung [sic], jedem Fremden und Einheimischen, auf an den dermaligen Bibliothekar gestelltes Ansuchen, mit Vergnügen geöffnet.“ Als Allgemeinplatz ist wohl seine anschließende Bemerkung zu verstehen, die die Benützung durch ihren Eigentümer charaterisieren soll: „Bibliothek und Sammlungen erfreuen sich der wärmsten Theilnahme des Kaisers, der in den hiefür gewidmeten Sälen oft stundenlang verweilt und auf die zeitgemäße Vermehrung und Hebung unausgesetzt den großmüthigs- ten Bedacht nimmt.“608 1838) und The Landscape Gardening and Landscape Architecture (London 1841). Die mit Bibliothekszahlen versehenen Titel wurden für Ferdinand angekauft, sofern sie nicht oh- nehin schon in seiner Privatbibliothek vertreten waren. 604 Prag, Narodni Archiv, hofmistra cisare Ferdinanda I., Rubr. 10, Kt. 10. 605 Heute Wien, ÖNB, Kartensammlung, FKB 274–31, ehemals *320 im Verzeichnis der Kar- ten und Pläne der FKB. 606 Prag, Narodni Archiv, hofmistra cisare Ferdinanda I., Rubr. 22, Kts. 33 u. 35. 607 Prag, Narodni Archiv, hofmistra cisare Ferdinanda I., Rubr. 22, Kt. 34. 608 Klar, Bibliothek, 367f. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Title
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Subtitle
Metamorphosen einer Sammlung
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1073
Categories
Geschichte Chroniken
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