Page - 518 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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KAISERLICHES INSTITUT UND
ERINNERUNGSRAUM518
möglich war. Immer häufiger waren deshalb die Anfragen zu den Bedingun-
gen, unter denen Bücher in die kaiserliche Sammlung aufgenommen wurden.
Aus keinem dieser Gesuche geht darüber hinaus hervor, dass die Autoren die
spezielle „Auszeichnung“ einer „Annahme“ ihres Werkes durch den Kaiser im
Sinn hatten.294 Durch Einträge in der Registratur wurden sie jedoch so klassi-
fiziert, als ob gerade dies der Fall gewesen wäre.295 Der Wortlaut der Antwort-
schreiben dürfte sich jedoch stets an dem oben zitierten Musterkonzept vom
Oktober des Jahres 1891296 orientiert haben, wie dies erhaltene Konzepte297
und einige Verweise in Randnotizen deutlich machen.298 In Akten aus den Jah-
ren 1896 und 1897 ist außerdem dokumentiert, dass Werke, die an die Fidei-
kommissbibliothek – entweder als Gratiszuwendungen oder zur „allerhöchs-
ten Annahme“ – übersandt worden waren, von Karpf „im kurzen Wege“ an das
Oberstkämmereramt weitergeleitet wurden.299
294 FKBA34127, fol. 1r: „wie ein Gesuch um Aufnahme eines Buches in die K. und K. Familien
Fideicommiß Bibliothek stilisiert sein muß, an wen es gerichtet sein muß und ob es (und
wie hoch) gestempelt werden muß.“ – FKBA34128, fol. 1r: „Gänzlich unbekannt mit den
Formalitäten, die bei der Einreichung eines Buches in die k. u. k. Familien-Fideicommiß-
Bib liothek erfüllt werden müssen […]“ – FKBA34140, fol. 2r: „Der ergebenst Gefertigte
erlaubt sich eine hochlöbliche Direction zu bitten, ihm mitzutheilen, in welcher Weise und
mit welchen Beilagen ein Gesuch um Aufnahme eines Buches in die K. u. K. Hofbibliothek
[sic!] abzufassen ist.“ – FKBA34165, fol. 1r: „Herr Prof. Wildt, k. k. Regierungscommissär
in Reichenberg, richtet an uns [Angerer & Göschl] das Ansuchen, daß wir die Aufnahme
seines Werkes […] in die k. k. Familien-Fideicommiß-Bibliothek befürworten sollen.“ –
FKBA34171, fol. 1v: „hochgeehrter Herr Direktor wollen mir gütigst mittheilen laßen ob
diese Arbeiten in einem Bande gebunden in der hohen k. k. Famlien-Fideicommiss-Bib-
liothek gnädigst Aufnahme finden würden und bitte ergebenst mir mittheilen zu laßen,
was ich zu thun hätte, an wen das diesbezügliche Gesuch zu richten ist und ob das Werk-
chen mit einem vorgeschriebenem Einbande zu versehen ist.“ – FKBA36021, fol. 2r: „unter
welchen Formalitäten es gestattet sei, ein Exemplar meines Werkes auch der k. und k.
Familien-
Fideicommiss-Bibliothek überreichen zu dürfen“.
295 FKBB.INV.84, Nr. 125 („Franz Kometes Trübein bittet um Auskunft über die Modalitäten
behufs Erwirkung der A. h. Annahme von Bücherwerken.“) u. 126 ex. 1894 (detto).
296 FKBA33059.
297 FKBA34140, fol. 1r: „In Erwiderung Ihres an die unterzeichnete Leitung der K. u. K. Fa-
milien-Fideicommiss-Bibliothek gerichteten Ansuchens von 18. Jänner laufenden Jahres
wird Ihnen hiermit zur Kenntnis gebracht, dass die Vermittlung von Bücherwerken an die
k. u. k. Familien-Fideicommiss-Bibliothek durch Seiner k. u. k. Apost. Majestät Oberstkäm-
mereramt erfolgt.“ Ganz ähnlich FKBA35084.
298 FKBA34165, fol. 3r; FKBA34171, fol. 2r.
299 FKBA35037. Der Akt besteht lediglich aus einer Notiz mit der Darlegung des Sachver-
haltes aus der Feder von Franz Schnürer, sodass bezweifelt werden darf, ob die “Ah. An-
nahme“ und nicht lediglich die Aufnahme in die Fideikommissbibliothek intendiert war.
FKBA35113.
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Metamorphosen einer Sammlung
- Title
- Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
- Subtitle
- Metamorphosen einer Sammlung
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21308-6
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1073
- Categories
- Geschichte Chroniken