Page - 788 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Image of the Page - 788 -
Text of the Page - 788 -
KAISERLICHES INSTITUT UND
ERINNERUNGSRAUM788
der Spaits, persönlich in der Fideikommissbibliothek vor. Angefordert wur-
den dann wieder ausschließlich Porträts von Militärs, die freilich nur parti-
ell vorhanden waren.1326
Um die Thematik abzuschließen, müssen noch ein paar Einzelheiten er-
gänzt werden, die die Kommunikationswege zwischen den Regimentskom-
mandos und der Fideikommissbibliothek betreffen. Aus mindestens drei An-
fragen geht hervor, dass der Hinweis auf die Bestände der Porträtsammlung
wie in den zuvor besprochenen Fallbeispielen aus dem Kriegsarchiv kam.1327
Diese Institution stand seit 1879 in regem Austausch mit der Fideikommiss-
bibliothek, zunächst aufgrund der Abgabe von Dubletten, die dazu dienen
sollte, eine im Kriegsarchiv angelegte Sammlung von Abbildungen „über die
Adjustierung, Bewaffnung und sonstige Ausrüstung des k. k. Heeres in den
verschiedenen Zeitperioden“ zu vervollständigen.1328 Einiges deutet darauf
hin, dass von den Regimentern zunächst routinemäßig auf diesen Bestand
zugegriffen wurde. Außerdem besaß das Kriegsarchiv seit 1879 den von Be-
cker initiierten gedruckten Katalog.1329 1892 wurde ein zweites Exemplar an-
gefordert und im Gegenzug dafür zwischen 1896 und 1899 der eigene sechs-
bändige Bibliothekskatalog an die Fideikommissbibliothek abgegeben.1330 In
anderen Fällen wurden Regimenter durch das Heeresmuseum1331 oder durch
das Reichskriegsministerium (ab 1911 k. u. k. Kriegsministerium)1332 an die
Fideikommissbibliothek verwiesen. Dem letzteren war auch das Kriegsar-
chiv unterstellt; doch wusste man dort vielleicht noch aus einem anderen
Grund Bescheid über die in der Fideikommissbibliothek vorhandenen um-
fangreichen Bestände an Porträts von Militärs: Im Juni 1887 ließ Becker
nämlich die Geburts- und Sterbedaten sowie -orte von zwölf österreichischen
Regimentsinhabern des 19. Jahrhunderts im Kriegsministerium eruieren.
Dies erfolgte mit der Begründung, dass die in der Fideikommissbibliothek
1326 Vgl. FKBA40063, fol. 5–16.
1327 FKBA33040, FKBA35023, FKBA40082.
1328 FKBA29015, fol. 1r; Der „Katalog der Bibliothek-Abtheilung des k. und k. Kriegs-Archivs“
besitzt die Bibliothekszahl FRANZ 40.653; zum Dublettentausch von Landkarten zwi-
schen dem Kriegsarchiv und der Fideikommissbibliothek siehe FKBA29020. Im Oktober
1896 richtete das Kriegsarchiv außerdem eine Anfrage bezüglich des Vorhandenseins der
Porträts von sieben Stabsoffizieren aus dem 19. Jahrhundert an die Fideikommissbiblio-
thek; aus dem Akt geht jedoch nicht hervor, ob dies im Auftrag eines Regimentes oder für
andere Zwecke geschah (vgl. FKBA35049).
1329 Vgl. FKBA29009.
1330 FKBA33155, FKBA35056. Im Jänner 1918 beantragte und erhielt das Kriegsarchiv au-
ßerdem ein ungebundenes Exemplar des 3. Bandes des Kataloges, in dem die Landkarten
und topographischen Ansichten verzeichnet sind (vgl. FKBA35158).
1331 FKBA41027.
1332 FKBA31033, FKBA35039.
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Metamorphosen einer Sammlung
- Title
- Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
- Subtitle
- Metamorphosen einer Sammlung
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21308-6
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1073
- Categories
- Geschichte Chroniken