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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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Page - 931 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DIE „K. U. K. FAMILIEN-FIDEIKOMMISSBIBLIOTHEK“ IM ERSTEN WELTKRIEG 931 1.1 Das Bibliothekspersonal im Krieg „Verzeihen Sie die schlechte Schrift der vor Kälte steifen Finger.“9 Rudolf Payer von Thurn an Franz Schnürer in den Kriegsjahren Wirft man einen Blick auf den Personalstand der Fideikommissbiblio- thek vor Kriegsausbruch, stellt sich dieser wie folgt dar: Bibliotheksdirek- tor Franz Schnürer10 waren der Bibliothekar I. Klasse, Rudolf Payer von Thurn11 und der Bibliothekar II. Klasse, Ernst Hefel,12 unterstellt. Wilhelm 9 Wien, ÖNB, BAG, EZ 3040, Nachlass Franz Schnürer, Korrespondenz von Rudolf Payer von Thurn, Wien, s.d., [1914–1918], fol. 1r. 10 Franz Schnürer (10.02.1859, Wien – 07.06.1942, Wien) arbeitete seit dem 1. Oktober 1884 in der Fideikommissbibliothek, seit 1887 als Skriptor und wurde 1906 zum Vorstand der Fideikommissbibliothek bestellt. Zu seiner Biografie, sowie auch zu den nun folgenden Per- sonen: Vgl. den Abschnitt 1.2.2 von Rainer Valenta in diesem Band. Seit 1907 fungierte Schnürer als Kanzlist des Franz Joseph Ordens. Der Hofratstitel wurde ihm 1917 verlie- hen, nachdem sein Fürsprecher, der Erzbischof von Wien, Kardinal Friedrich Gustav Piffl, aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Leo-Gesellschaft bei Kaiser Karl dahingehend eingewirkt hatte. Der Kaiser beauftragte Generaldirektor Hawerda-Wehrlandt, den Kardi- nal umgehend von seiner positiven Entscheidung zu informieren. Vgl. Wien, ÖStA, HHStA, GdPFF J.R., Rubr. 5 Fideikommissbibliothek 541, 3991/1917. 11 Rudolf Payer von Thurn (27.09.1867, Zrenjanin/Serbien – 18.06.1932, Wien) begann seine Karriere im Staatsdienst am 5. Juni 1888 als Diurnist im Ministerium für Kultus und Un- terricht, wurde im selben Jahr zum Kanzlisten und 1893 zum Kanzleioffizial befördert. 1892 hatte er sich erstmals für einen Posten in der Fideikommissbibliothek beworben und wurde von Zhishman abgewiesen. Vgl. Wien, ÖStA, HHStA, GdPFF J.R., Rubr. 5 Fideikommissbi- bliothek 534, 268/1892. 1906 erfolgte der Aufstieg in die kaiserliche Kabinettskanzlei und am 9. März 1910 die allerhöchste Ernennung zum Kustos der Fideikommissbibliothek. 1921 wurde ihm die Venia Legendi der Universität Wien verliehen. Vgl. Wien, ÖStA, HHStA, Gd- PFF J.R., Rubr. 5 Fideikommissbibliothek 540, 380/1917, fol. 1r–v. Die Errichtung des Goethe- museums geht auf Payer von Thurn zurück, der dieses 1921 auch in den Räumlichkeiten der Fideikommissbibliothek unterbrachte. Nach seiner Pensionierung betreute er das Goethe- museum während der Öffnungszeiten. Vgl. Wien, ÖNB, HAD, Hausarchiv 1351/1927. Payer von Thurn verfasste neben wissenschaftlichen Publikationen wie der „Liste nomi- nale des chevaliers de l’Ordre illustre de la Toison d’Or“ oder der genealogischen Studie zu „Grillparzers Ahnen“ auch einen literarischen Text. Das Werk mit dem Titel „Doktor Faust. Ein Gelehrtenschicksal“, erschien in einer limitierten Auflage von 250 Stück. Vgl. Thorpe, Payer. Über weite Strecken trägt es autobiografische Züge und die Parallelen zwi- schen Faust und Payer von Thurn, der sich sein ganzes Leben mit dem Fauststoff aus- einandersetzte, sind nicht zu verkennen. Ebenfalls abweichend zu Goethes Verarbeitung des Fauststoffes wird ein jüdischer Kaufmann zum Mephisto stilisiert, Payer verleiht dem Werk dadurch stark antisemitische Züge. Zu den biografischen Angaben Payer-Thurns vgl. ebenso Weckbecker, Payer-Thurn. 12 Ernst Hefel (25.11.1888, Schruns – 21.03.1974, Salzburg) war in erster Ehe mit Martha Schnürer verheiratet und nach deren 1945 erfolgtem Tod ab 1947 in zweiter Ehe mit Ma- Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Title
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Subtitle
Metamorphosen einer Sammlung
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1073
Categories
Geschichte Chroniken
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