Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Chroniken
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Page - 933 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 933 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

Image of the Page - 933 -

Image of the Page - 933 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

Text of the Page - 933 -

DIE „K. U. K. FAMILIEN-FIDEIKOMMISSBIBLIOTHEK“ IM ERSTEN WELTKRIEG 933 Wirft man einen genaueren Blick auf die Personalstruktur, erkennt man die enge soziale Vernetzung der obersten Angestellten: Ernst Hefel und Rudolf Payer von Thurn kamen in die Fideikommissbib- liothek, nachdem Franz Schnürer 1906 zu deren Leiter ernannt wurde, Hefel bereits ein halbes Jahr nach Schnürers Ernennung. 1913 heira- tete Hefel in erster Ehe die Tochter von Franz Schnürer, Martha. Payer von Thurn kannte Schnürer spä- testens seit 1892, da sich ein an ihn gerichteter Brief aus diesem Jahr in Schnürers Nachlass erhalten hat.16 Wie bereits angemerkt, hatte sich Payer von Thurn erfolglos für einen Posten in der Fideikommissbiblio- thek beworben, als Josef von Zhish- man Bibliotheksvorsteher war. Alle drei Angestellten der Fidei- kommissbibliothek kamen aus einem stark katholisch geprägten, konserva- tiven Milieu und waren sowohl Franz Joseph als auch dem Kaiserhaus treu ergeben. In den durch die Akten der Fideikommissbibliothek und anderen Quellen wie dem Nachlass von Franz Schnürer greifbaren Diskursen des Bib- liothekspersonals werden auch ihre Netzwerke sichtbar, die in demselben Mi- lieu agierten und folgendermaßen kategorisiert werden können: katholisch, konservativ, kaisertreu. Franz Schnürer urteilt über seine politische Grund- haltung gegenüber Rudolf Hoyos-Sprinzenstein im Jahr 1919 folgenderma- ßen: „Vorausschicken muß ich noch, daß ich zwar wenig politischen Sinn besitze, mich auch politisch nie betätigt – [auch nicht] im parteipolitischem Sinne betätigt habe, daß ich aber nach Anlage und Überzeugung mich voll und ganz zu konservativen und monarchischen Anschauungen bekenne.“17 Im Besonderen ab den 1910er Jahren setzte sich das Bibliotheksperso- nal praktisch ausschließlich aus deutschsprachigen Österreichern zusam- 16 Wien, ÖNB, BAG, EZ 3040, Nachlass Franz Schnürer, Korrespondenz von Rudolf Payer von Thurn, Wien, 11.07.1911. 17 Wien, ÖNB, BAG, EZ3040, Nachlass Franz Schnürer, Box 31, Korrespondenz 1919, Brief an Rudolf Hoyos-Sprinzenstein, 20.12.1919. Abb. 2: Franz Schnürer, um 1890 Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
back to the  book Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung"
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Title
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Subtitle
Metamorphosen einer Sammlung
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1073
Categories
Geschichte Chroniken
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918