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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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Page - 937 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DIE „K. U. K. FAMILIEN-FIDEIKOMMISSBIBLIOTHEK“ IM ERSTEN WELTKRIEG 937 zum Landsturmdienst erhielt die Fideikommissbibliothek am 10. Jänner 1917. Polak kam im September 1919 aus der italienischen Kriegsgefangen- schaft zurück.30 Ernst Hefel hingegen war aufgrund „eines beginnenden Lungenleidens“31 für den Waffendienst als untauglich eingestuft worden und verrichtete spä- testens seit September 1916 als Einjährig-Freiwilliger den Kanzleidienst beim Technischen Militärkomitée in Wien.32 Zu diesem Zeitpunkt stellte Rudolf Payer von Thurn bei der Generaldirektion einen Antrag auf Enthe- bung vom Militärdienst für Ernst Hefel, da Franz Schnürer aufgrund einer attestierten Tuberkulose-Erkrankung einen sechsmonatigen Krankenurlaub eingereicht hatte33 und bis auf Bibliotheksdiener Johann Eigenberger und Payer von Thurn niemand vom Stammpersonal mehr für den Dienst in der Fideikommissbibliothek zur Verfügung stand. Zusätzlich zu den bibliotheka- risch-bibliografischen Arbeiten hatte Payer von Thurn vorübergehend auch die Agenden der Kunst- und Porträtsammlung von Ernst Hefel übernommen. Eine Aufrechterhaltung des täglichen Betriebs in der Fideikommissbiblio- thek war – Payer von Thurns Angaben zufolge – schwer möglich und insbe- sondere die Anforderungen an die Porträtsammlung könnten dem öffentli- chen Ruf der Bibliothek schaden, konstatierte Payer von Thurn: „Es ist leicht zu ermessen, welch einen peinlichen Eindruck es gerade in Deutschland ma- chen müßte, wenn ein wissenschaftliches Institut von dem Range und dem Ansehen der k. u. k. Familien-Fideikommissbibliothek die meritorische, oft viel Zeit und Mühe in Anspruch nehmende Beantwortung derartiger Anfra- gen entweder stillschweigend unterlassen, oder mit Hinweis auf die durch den Krieg geschaffene Lage ablehnen müßte“.34 Als Begründung wollte man zunächst geltend machen, dass Hefels Anwesenheit für die Weiterführung von anstehenden Arbeiten in der Fideikommissbibliothek unabdingbar sei und er aufgrund seiner Untauglichkeit im Frontdienst nur für „rein mani- pulative Arbeiten im k. u. k. Kriegsarchiv in Verwendung“35 stehe. Laut ei- ner Auskunft Schnürers an die Generaldirektion sei Hefel bei seiner Arbeit gänzlich unterfordert, zumal das Aufkleben von Stampiglien auf Drucksorten unter unhygienischen Bedingungen stattfinde und für Hefel „durch langes Verbleiben in diesen Verhältnissen geradezu Lebensgefahr“ bestehe. Tatsäch- lich sei „der Sachverhalt der, dass Dr. von Payer nach wie vor der einzige voll 30 FKBA47004 fol. 4r. 31 Wien, ÖStA, HHStA, GdPFF J.R., Rubr. 5 Fideikommissbibliothek 541, 2696/1917, fol. 2r. 32 FKBA45036, fol. 2r. 33 Wien, ÖStA, HHStA, GdPFF J.R., Rubr. 5 Fideikommissbibliothek 541, 2393/1916, fol. 1r. 34 FKBA44036, fol. 1v–2v. 35 FKBA450032, 2r. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Title
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Subtitle
Metamorphosen einer Sammlung
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1073
Categories
Geschichte Chroniken
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