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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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Page - 947 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DIE „K. U. K. FAMILIEN-FIDEIKOMMISSBIBLIOTHEK“ IM ERSTEN WELTKRIEG 947 war und, wie anhand des obenstehenden Zitats zu erkennen, auch verant- wortungsvolle Arbeiten übernahm. Bereits während des Kriegs setzte sich die Frauenbewegung mit der Frage auseinander, wie mit den neuen Arbeitsmöglichkeiten von Frauen zu ver- fahren sei, wenn die Soldaten nach dem Krieg an ihren Arbeitsplatz zurück- kehrten.90 Das Programm für die Frauen nach Ende des Krieges lag für die Katholische Frauenorganisation klar auf der Hand: Der „Abbau der Frauen- arbeit nach dem Kriege“ war eine ihrer Forderungen, so auch der gleichlau- tende Titel eines Vortrags von Hanny Brentano, den sie am 10. Dezember 1917 im Rahmen der Tagung christlicher Frauenvereine hielt.91 Brentano verstand das Massenphänomen Frauenarbeit als kriegsbedingte Notwendig- keit. Emanzipatorische Ansätze oder Überlegungen spielen in ihrem Vortrag keine Rolle. Sie forderte die Rückkehr der Frau zu ihrem „Hausfrau- und Mutterberuf“, sobald der Krieg beendet war. Im Falle von Frauen gefallener Soldaten war sie der Überzeugung, diese in Berufe zurückzuleiten, die „ih- rer Wesensart angepasst“ seien, wie beispielsweise bei einer Anstellung als Hausbedienstete. Die dritte Forderung betrifft den Schutz der Frauen vor gesundheitsschädlicher Arbeit. Es ist anzumerken, dass Brentano die Forde- rungen von „gleichem Lohn bei gleicher Arbeit“ befürwortete: Dies allerdings nicht im Hinblick auf die Gleichstellung von Mann und Frau, sondern, „damit die Frau nicht als Lohndrückerin“ der Männerarbeit fungiere und um „den im Felde stehenden Mann“ nach Kriegsende durch das von der Frauenarbeit kurzfristig ausgelöste Lohndumping nicht brotlos zu machen. Das im Dezem- ber 1917 gegründete Ministerium für soziale Fürsorge hatte zwar im Jänner 1918 eine „Kommission für Frauenarbeit“ gebildet, bei der auch Vertreterin- nen der Frauenorganisationen beteiligt waren. Jedoch bestand auch hier das vorrangige Ziel, den Männern nach Kriegsende die Rückkehr auf ihre ehe- maligen Posten zu ermöglichen.92 Frauen sollten, nach Maßgabe des Ministe- riums, fortan in ihren „angestammten Berufsfeldern“, also in der Land- und Hauswirtschaft, beschäftigt werden.93 An der Überzeugung Hanny Brentanos, „die Zustände auf dem weiblichen Arbeitsmarkt [in Kriegszeiten] dürfen nur Ausnahmszustände sein, die bei der Wiederkehr normaler Zeiten zu beseitigen sind“,94 nahm sie sich selbst 90 Schmidlechner, Frau, 88. 91 Vgl. die Ankündigung der Tagung in: Wiener Neueste Nachrichten Nr. 49 v. 03.12.1917, 7–8 bzw. Nr. 50 v. 10.10.1917. Eine Zusammenfassung des Vortrags erschien in Brentano, Frauenarbeit. Vgl. ebenso Brentano, Gott, 191–192. Aus dieser Quelle stammen auch die nun folgenden Zitate. 92 Lösch, Arbeitsmarktpolitik, 315. 93 Lösch, Arbeitsmarktpolitik, 317. 94 Vgl. Anm. 91. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Title
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Subtitle
Metamorphosen einer Sammlung
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1073
Categories
Geschichte Chroniken
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