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[51] Vgl. ›Über infantile Sexualtheorien‹ (1908 c).
[52] Verschiedene der hier und im nächsten Abschnitte behandelten Punkte sind in der Literatur
der Zwangsneurose bereits erwähnt worden, wie man aus dem gründlichen Hauptwerke über
diese Krankheitsform, dem 1904 veröffentlichten Buch von L. Löwenfeld, Die psychischen
Zwangserscheinungen, ersehen kann.
[53] ›Weitere Bemerkungen über die Abwehrneuropsychosen‹.
[54] Dieser Mangel der Definition wird im Aufsatze selbst verbessert. Es heißt darin: »Die
wiederbelebten Erinnerungen und die aus ihnen gebildeten Vorwürfe treten aber niemals
unverändert ins Bewußtsein ein, sondern was als Zwangsvorstellung und Zwangsaffekt bewußt
wird, die pathogene Erinnerung für das bewußte Leben substituiert, sind Kompromißbildungen
zwischen den verdrängten und den verdrängenden Vorstellungen.« In der Definition ist also ein
besonderer Akzent auf das Wort »verwandelt« zu legen.
[55] Bei manchen Kranken geht die Abwendung ihrer Aufmerksamkeit so weit, daß sie den
Inhalt einer Zwangsvorstellung überhaupt nicht angeben, eine Zwangshandlung, die sie unzählige
Male ausgeführt, nicht beschreiben können.
[56] Vgl. Traumdeutung (1900 a, Kapitel VI (F)).
[57] Über diese »Allmacht« siehe später.
[58] An die Verwendung der Auslassungstechnik beim Witze will ich durch einige Beispiele
erinnern, die ich einer Schrift von mir entnehme. (Der Witz und seine Beziehung zum
Unbewußten, 1905 c, Studienausgabe, Bd. 4, S. 75.) »In Wien lebt ein geistreicher und
kampflustiger Schriftsteller, der sich durch die Schärfe seiner Invektive wiederholt körperliche
Mißhandlungen von Seiten der Angegriffenen zugezogen hat. Als einmal eine neue Missetat
eines seiner habituellen Gegner beredet wurde, äußerte ein Dritter: ›Wenn der X. das hört,
bekommt er eine Ohrfeige …‹ Der Widersinn vergeht, wenn man in die Lücke einsetzt: ›Dann
schreibt er einen so bissigen Artikel gegen den Betreffenden, daß‹ usw.« – Dieser elliptische Witz
zeigt auch inhaltliche Übereinstimmung mit dem obigen ersten Beispiel.
[59] Zur Psychopathologie des Alltagslebens (1901 b), Kapitel XII, Abschnitt C (b).
[60] Lichtenberg: »Ob der Mond bewohnt ist, weiß der Astronom ungefähr mit der
Zuverlässigkeit, mit der er weiß, wer sein Vater war, aber nicht mit der, woher er weiß, wer seine
Mutter gewesen ist.« – Es war ein großer Kulturfortschritt, als die Menschen sich entschlossen,
den Schluß neben das Zeugnis der Sinne zu stellen und vom Mutterrecht zum Vaterrecht
überzugehen. – Prähistorische Figuren, in denen eine kleinere Gestalt auf dem Kopfe einer
größeren sitzt, stellen die Abstammung vom Vater dar: die mutterlose Athene entspringt aus dem
Haupte des Zeus. Noch in unserer Sprache heißt der Zeuge vor Gericht, der etwas beglaubigt,
nach dem männlichen Anteil am Geschäfte der Fortpflanzung, und schon in den Hieroglyphen
wird der Zeuge mit dem Bilde der männlichen Genitalien geschrieben.
[61] Die Allmacht der Gedanken, richtiger der Wünsche, ist seither als ein wesentliches Stück
des primitiven Seelenlebens erkannt worden. (Siehe Totem und Tabu, 1912–13.)
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Schriften von Sigmund Freud
(1856–1939)
- Title
- Schriften von Sigmund Freud
- Subtitle
- (1856–1939)
- Author
- Sigmund Freud
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- Size
- 21.6 x 28.0 cm
- Pages
- 2789
- Keywords
- Psychoanalyse, Traumdeutung, Sexualität, Angst, Hysterie, Paranoia, Neurologie, Medizin
- Categories
- Geisteswissenschaften
- Medizin