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Schriften von Sigmund Freud - (1856–1939)
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[31] Wenn das Thema »Hanna« das Thema »Lumpf« direkt ablöst, so leuchtet uns der Grund dafür endlich ein. Die Hanna ist selbst ein »Lumpf«, Kinder sind Lumpfe! [32] Er beginnt nun zu phantasieren. Wir erfahren, daß Kiste und Badewanne ihm das gleiche bedeuten, Vertretungen des Raumes, in dem sich die Kinder befinden. Beachten wir seine wiederholten Beteuerungen! [33] Die Kiste ist natürlich der Mutterleib. Der Vater will Hans andeuten, daß er dies versteht. Auch das Kästchen, in dem die Helden des Mythus ausgesetzt werden, von König Sargon von Agade an, ist nichts anderes. – Vgl. Ranks Studie: Der Mythus von der Geburt des Helden 1909 (zweite Auflage 1922). [34] Hohn natürlich! Sowie die spätere Bitte, der Mama nichts von dem Geheimnis zu verraten. [35] Wacker, kleiner Hans! Ich wünschte mir bei keinem Erwachsenen ein besseres Verständnis der Psychoanalyse. [36] Man halte sich über Hansens Inkonsequenz nicht auf. Im vorigen Gespräch ist der Unglaube an den Storch aus seinem Unbewußten zum Vorschein gekommen, der mit seiner Erbitterung gegen den geheimtuerischen Vater verknüpft war. Jetzt ist er ruhiger geworden und antwortet mit offiziellen Gedanken, in denen er sich für die vielen mit der Storchhypothese verbundenen Schwierigkeiten Erklärungen zurecht gemacht hat. [37] Die Kiste für das Gmundner Gepäck, die im Vorzimmer steht. [Anmerkung des Vaters.] [38] Es hat ihm oft große Furcht eingejagt, wenn Kutscher die Pferde schlugen und Hü schrien. [Anmerkung des Vaters.] [39] Fritzl ist also tatsächlich gefallen, was er seinerzeit geleugnet hat. [40] Wiederum ein Stück infantiler Sexualtheorie mit ungeahntem Sinne. [41] Hans, der Grund hat, gegen die Mitteilungen der Erwachsenen mißtrauisch zu sein, erwägt hier, ob der Hausherr glaubwürdiger sei als der Vater. [42] Der Zusammenhang ist der: Das mit dem Schwarzen am Munde der Pferde hat ihm der Vater lange nicht glauben wollen, bis es sich endlich hat verifizieren lassen. [43] Ce que femme veut Dieu veut. Hans hat hier in seinem Scharfsinne wieder ein sehr ernsthaftes Problem entdeckt. [44] Es ist keine Nötigung, hier bei Hans einen femininen Zug von Sehnsucht nach Kinderhaben anzunehmen. Da er seine beseligenden Erlebnisse als Kind bei der Mutter gehabt hat, wiederholt er diese nun in aktiver Rolle, wobei er selbst die Mutter spielen muß. [45] Der so auffällige Widerspruch ist der zwischen Phantasie und Wirklichkeit – wünschen und haben. Er weiß, daß er in Wirklichkeit Kind ist, da würden ihn andere Kinder nur stören, in der Phantasie ist er Mutter und braucht Kinder, mit denen er die selbst erlebten Zärtlichkeiten wiederholen kann. 2731
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Schriften von Sigmund Freud (1856–1939)
Title
Schriften von Sigmund Freud
Subtitle
(1856–1939)
Author
Sigmund Freud
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
Size
21.6 x 28.0 cm
Pages
2789
Keywords
Psychoanalyse, Traumdeutung, Sexualität, Angst, Hysterie, Paranoia, Neurologie, Medizin
Categories
Geisteswissenschaften
Medizin
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