Page - 2774 - in Schriften von Sigmund Freud - (1856–1939)
Image of the Page - 2774 -
Text of the Page - 2774 -
Zeugungsakt in Form eines anatomischen Sagittaldurchschnittes darstellte, so müßte ja der linke
männliche Fuß oberhalb der Bildfläche gedacht werden, und umgekehrt sollte aus demselben
Grunde der weibliche Fuß der linken Seite angehören. Tatsächlich aber hat Leonardo weiblich
und männlich vertauscht. Die Figur des Mannes besitzt einen linken, die des Weibes einen
rechten Fuß. Bezüglich dieser Vertauschung orientiert man sich am leichtesten, wenn man
bedenkt, daß die großen Zehen der Innenseite der Füße angehören.
Aus dieser anatomischen Zeichnung allein hatte man die den großen Künstler und Forscher
beinahe verwirrende Libidoverdrängung erschließen können.«
Diese Darstellung Reitlers hat allerdings die Kritik gefunden, es sei nicht zulässig, aus einer
flüchtigen Zeichnung so ernste Schlüsse zu ziehen, und es stehe nicht einmal fest, ob die Stücke
der Zeichnung wirklich zusammengehören.
[25] Auf diesen Zwischenfall bezieht sich nach Scognamiglio (1900, 49) eine dunkle und selbst
verschieden gelesene Stelle des Codex Atlanticus: Quando io feci Domeneddio putto voi mi
metteste in prigione, ora s’io lo fo grande, voimi farete peggio.
[26] Mereschkowski: Leonardo da Vinci. (Deutsche Übersetzung, 1903.) Das Mittelstück einer
großen Romantrilogie, die Christ und Antichrist betitelt ist. Die beiden anderen Bände heißen
Julian Apostata und Peter der Große und Alexei.
[27] Solmi (1908, 46).
[28] Bottazzi (1910, 193).
[29] Leonardo da Vinci, Traktat von der Malerei (übersetzt von Ludwig, 1909, 54).
[30] Solmi (1910, 11).
[31] Solmi (1910, 8): »Leonardo aveva posto, come regola al pittore, lo studio della natura…,
poi la passione dello studio era divenuta dominante, egli aveva voluto acquistare non più la
scienza per l’arte, ma la scienza per la scienza.«
[32] Siehe die Aufzählung seiner wissenschaftlichen Leistungen in der schönen biographischen
Einleitung der Marie Herzfeld (1906), in den einzelnen Essays der Conferenze Fiorentine (1910)
und anderwärts.
[33] Zur Erhärtung dieser unwahrscheinlich klingenden Behauptungen nehme man Einsicht in die
›Analyse der Phobie eines fünfjährigen Knaben‹ (1909 b) und in ähnliche Beobachtungen. In
einem Aufsatze über die ›Infantilen Sexualtheorien‹ (1908 c) schrieb ich: »Dieses Grübeln und
Zweifeln wird aber vorbildlich für alle spätere Denkarbeit an Problemen, und der erste Mißerfolg
wirkt für alle Zeiten lähmend fort.«
[34] Scognamiglio (1900, 15).
[35] »Questo scriver si distintamente del nibio par che sia mio destino, perchè nella mia prima
ricordatione della mia infantia e’ mi parea che, essendo io in culla, che un nibio venissi a me e
mi aprissi la bocca colla sua coda e molte volte mi percuotesse con tal coda dentro alle labbra.«
2774
back to the
book Schriften von Sigmund Freud - (1856–1939)"
Schriften von Sigmund Freud
(1856–1939)
- Title
- Schriften von Sigmund Freud
- Subtitle
- (1856–1939)
- Author
- Sigmund Freud
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- Size
- 21.6 x 28.0 cm
- Pages
- 2789
- Keywords
- Psychoanalyse, Traumdeutung, Sexualität, Angst, Hysterie, Paranoia, Neurologie, Medizin
- Categories
- Geisteswissenschaften
- Medizin