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Frühe Brücken - Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
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29 hängeBrücken in der neuen Welt Brücken als Bestandteile vorkolumbischer Straßennetze in Amerika In Nordamerika gab es spätestens Anfang des 2.Jt. v. Chr. zumindest im Süden der Vereinigten Staaten von Amerika eine archäologische Zone mit der heutigen Bezeichnung Poverty Point am Bayou Macon Fluss im Nordosten Lousianas, die planmäßig mit konzentri- schen und radialen Erschließungswegen und mit einer effektiven Wehranlage ausgestattet war. Im Umraum fand man geradlinig angelegte Dammstraßen, die zu weiteren Siedlungen dieser Zeit führten. In Mesoamerika wurden bei den Maya im Peten in Gu- atemala an der Grenze zu Mexiko geradlinige Straßen in und um El Mirador aus der Zeit des gesamten 1. Jt. v. Chr. gefunden. Auch in und um die archäologische Zone von Aguada Fénix im mexikanischen Bundesstaat Tabasco fand man 2017 ein riesiges von Straßen durch- zogenes Zentrum. Auf diesen Ort führten offenbar da- mals bereits geradlinig angelegte Straßen zu. Der An- fang des Zentrums konnte mit etwa 1500 v. Chr. ins 2. Jt. v.Chr. datiert werden. Zur Zeit der Maya-Klassik im 1. Jt. n. Chr. gab es dann bei den Maya ein sehr dichtes Straßennetz, bei dem die sogenannten Sacbeoob, meist geradlinig angelegte Straßen auf Dämmen, geführt wurden, die oft mit einer Rollierung als Unterbau und einem harten Stuckmaterial an der Oberfläche solide konstruiert waren. Eiszeit und damit die Eisbrücke über die Beringstraße. Die Erfindung und Entwicklung von Hängebrücken dürf- te daher vor 8000 v.Chr. in Asien gemacht worden sein. Natürlich hätten auch spätere Einwanderer die Idee per Boot nach Amerika bringen können. Die großen Ein- wanderungswellen fanden aber wohl vor dieser Zeit einer direkten Verbindung statt. Auf Grund der konstruktiven Ähnlichkeit der Hänge- brücken in Asien und in ganz Amerika dürfte die Er- findung dieses Brückentyps noch weiter zurück liegen. Auf Grund der Notwendigkeit von Brücken gerade im Himalaya und den angrenzenden Gebieten über die oft tief eingeschnittenen Schluchten darf man aber ver- muten, dass solche Hängebrücken noch viel früher ent- wickelt wurden. In Südamerika gab es ebenfalls schon sehr früh zahl- reiche Straßen. Schon die Chavin-Kultur hatte in Vor- christlicher Zeit ein großes Verbreitungsgebiet. Die Moche und die Nasca hatten ausgedehnte Städte, die durch Straßen zusammengeschlossen waren. Am Ende bauten die Inka dieses Straßennetz noch weiter aus, schlossen die Netzwerke besser zusammen und perfektionierten das Kommunikationsnetz. Viele dieser Straßen waren Dammstraßen – vor allem dann, wenn sie durch von Überflutungen bedrohte Zonen angelegt wurden. Wo es möglich war, wurden die Straßen mit Steinplatten befestigt. In den Sandwüsten wurden sie gegen Sandverwehungen mit zum Teil hohen flankie- renden Mauern ausgestattet. Im Inka Reich wurde das weit gespannte Netz der Dammstraßen “Qhapaq Ñan“ genannt. Hier konnten Stafetten-Läufer mit dem Hilfsmittel der Quipus auch komplexe Informationen sehr schnell transportieren. Da die Straßen auf Befahrbarkeit keine Rücksicht zu nehmen hatten, konnten in diese auch steile Treppen- abschnitte, schmale Tunnels und auch enge schwanken- de Hängebrücken eingebaut werden. Niemand kennt alle Inka-zeitlichen Straßen und daher ist es auch kaum möglich, die Länge des gesamten Straßennetzes der Inka zu beziffern. Es werden daher auch immer wieder neue An- gaben hierzu gemacht. Zur Zeit werden 30.000 bis 40.000 km kolportiert. Mitunter führt auch heute noch die Verfolgung neu entdeckter, wo möglich gerad- liniger, überwachsener Inkastraßen zu noch nicht be- kannten archäologischen Orten, die auf diese Weise entdeckt werden. Jedenfalls handelt es sich um ein sehr ausgedehntes Verkehrsnetz von vielen Zehntausenden von Kilometern Länge, über das Truppenbewegungen erfolgen, Nahrungsmittel und andere Handelsgüter sowie Tributzahlungen in Naturalien transportiert und Informationen sehr schnell und effektiv verbreitet wer- den konnten. Die präkolumbischen “Straßen“ unterscheiden sich grundlegend von Straßen in der Alten Welt. Das liegt daran, dass es in der Neuen Welt keine Fahrzeuge gab und dies wieder lag offenbar daran, dass es keine Zug- tiere gab. Im Gegensatz zu vielen Falschmeldungen war das Prinzip des Rades und auch die Funktions- weise eines Fahrzeuges bekannt. Archäologen fanden
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Frühe Brücken Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Title
Frühe Brücken
Subtitle
Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Author
Hasso Hohmann
Publisher
Technische Universität Graz
Location
Graz
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-85125-833-2
Size
20.0 x 27.0 cm
Pages
306
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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