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4. Borcluster-Kationen
kann aus den Rechnungen alleine nicht aussagen, um welche Struktur es sich han-
delt. Man hat leider auch keine Sicherheit mit dem genetischen Algorithmus das GM
gefunden zu haben. Durch Kombination mit Ionenmobilita¨tsmessungen kann man
jedoch sagen, dass ab dieser Clustergro¨ße zum ersten Mal eine CL-Struktur, als am
besten passende Struktur zum gemessenen Querschnitt auftritt. Die QP-Struktur
kann ausgeschlossen werden. Somit ist hier ein erster Strukturu¨bergang gefunden
worden!
B+17: Das Motiv der CL-Struktur (I, II) setzt sich auch bei dieser Clustergro¨ße fort
(Ωexp= 72,8 A˚2, Ωcalc= 72,2 A˚2). Hierbei hat man zusa¨tzlich in einem der beiden
Ringe ein weiteres Atom. Die QP-Struktur (III) kann wegen ihres gro¨ßeren Quer-
schnitts (Ω = 77,5 A˚2) ausgeschlossen werden.
B+18: Ebenfalls beim 18-atomigen Cluster kann die QP-Struktur mithilfe des experi-
mentell ermittelten Querschnitts ausgeschlossen werden. Der gemessene Querschnitt
(Ω = 76,1 A˚2) stimmt sehr gut mit der QM-Struktur I (Ω = 75,9 A˚2) u¨berein, die
aus zwei 9-atomigen Doppelringen (CL-Struktur) aufgebaut ist.
B+19: Auch hier stimmt der experimentell ermittelte Querschnitt (Ω = 78,1 A˚
2) mit
der berechneten GM-Struktur (Ω = 79,2 A˚2) u¨berein. Sie besteht aus Doppelringen,
wobei sich ein zusa¨tzliches Atom in einem der Ringe befindet. Eine QP-Struktur
(II, III) kann wegen ihres gro¨ßeren Querschnitts (ca. 83 A˚2) ausgeschlossen wer-
den. Die dreidimensionale kompaktere Struktur IV kann ebenfalls (Ω = 70,4 A˚2)
ausgeschlossen werden.
B+20:Gema¨ß der Rechnungen entspricht das GM einerCL-Struktur (Ω = 82,4 A˚
2).Sie
besteht aus zwei gestaffelten Zehnringen, die u¨bereinander angeordnet sind. Dies ent-
spricht topologisch der Struktur des GM fu¨r das neutrale B20 und dessen Anion [37].
Die etwas niedrigere Symmetrie des Kations kann durch eine Jahn-Teller-Verzerrung
erkla¨rt werden (vonD10d nach S4). Im Unterschied zu den bisherigen Kationen fin-
det man hier keine weiteren lokalen Minima innerhalb von 1eV. Das energetisch
na¨chstliegende Isomer II kann auch aufgrund des Querschnitts (Ω = 84,8 A˚2) aus-
geschlossen werden. B+20 besitzt definitiv eine CL-Struktur!
Dies rechtfertigt nochmals die Verwendung des EHSS-Modells zur Berechnung der
Querschnitte mit einem festgelegten Bor-Helium-Kollisionsradius u¨ber die Kalibrie-
rung am B+13 (vgl. Abb. 4.7, Tab. 4.2 ). Der experimentelle Querschnitt des B
+
20
stimmt mit dem des GM sehr genau (Ωexp = 82,4A˚2 und Ωcalc = 82,3A˚2) u¨ber-
ein.
B+21: Von B
+
20 zu dieser Clustergro¨ße a¨ndert sich der Querschnitt nicht (Ω = 82,4
A˚2). Somit wird der Trend der CL-Struktur wohl unterbrochen. Als GM wird auch
hier eine CL-Struktur (Ω = 85,9 A˚2) gefunden, so dass der experimentell ermittelte
Querschnitt erstmals nicht mit dieser u¨bereinstimmt! QP-Strukturen (wie III), sowie
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Strukturaufklärung durch Mobilitätsmessungen an massenselektierten Clusterionen in der Gasphase
- Title
- Strukturaufklärung durch Mobilitätsmessungen an massenselektierten Clusterionen in der Gasphase
- Author
- Esther Oger
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2010
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-453-9
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 144
- Keywords
- Strukturaufklärung, Ionenmobilität, Borcluster-Kationen, Zinncluster-Anionen, Zinncluster-Kationen
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie