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Tic am Äoste enlwickelle Flamme und erhitzte» Gase müssen den
gemauerten Ean.U entlang strömen, und treten am offenen Ende
dccselbcn in die mit Hclz gefüllte Dcrrkammer. Das Ausströmen
der abgekühlten Gase und der erzeugten Dünste geschieht in Oeff-
uuilgeu der Seitenwand, deren sich mehrere über der Feuerstätte
in verschiedener Höhe befinden, und durch deren thcilwciscs Ocffnen
oder Schließen die Starke des Zuges regulirt, und nöthigenfalls
bei gänzlicher Schließung alles Feuer in kurzer Zeit erstickt werden
kann. D«.- lange gemauerte Canal hat den Zweck, in demselben der
noch unzcrsctzten atmosphärischen Luft mehr Gelegenheit und Zeit zu
geben, die brennbaren Gase zu zersetze». Gin solcher Ofen faßt ge-
gen 1!» Zaintlaftcr drcischuhigcs Scheilcrholz; die Hcitzung dauert
a„ 5> Tage, und erfordert nahe Eine Klafter, also zehn Proccnt, un-
gedörrtes Holz, wozu jedoch stets das schlechteste ausgesucht wird.
Es ist kaum nöthig zu bemerken, daß ein jeder dieser Dö»r-
öfen zum Ein- und Ausbringen des Holzes mit einer oder zwei
thürartigcn Oeffnungen versehen seyn musi, welche während der Feue-
rung luftdicht vermacht und verschmiert seyn müsftu. Nach beendigter
Feuerung läßt man den Ofen 1 — 2 Tage kühlen, bevor man ihn
zum Auslangen des gedörrten Holzes öffnet; übrigens kann mit
dem Oeffnen einige Tage zugewartet werden, um das gedörrte Holz
nur kurz vor dessen Gebrauch in die freie Luft zu bringen, an der
es bald wieder Feuchtigkeit anziehen würde.
Die dritte, vollkommenste Art der Dörrvcrrichtungcn wird
dort an ihrem Platze seyn, wo die Dörröfen so angelegt werden
könne», daß die nöthige Erhitzung der Luft mittelst der verlernen
Ncbcrhihe bei verschiedenen andern Feuerungen vorgenommen wer-
den kann; gut wird es <eyn, wen» zugleich die nöthige Kraft vor-
handen ist, um ein sogenanntes Ventilator-, Windrad» oder Een-
trifugal-Gebläse i» Umlricb zu setzen, weil alsdann die Wärme der
erhitzten Luft vollständiger benutzt werden kann, als wenn die nö-
thige Strömung derselben durch eine Esse bezweckt werden soll.
Beides, unbenutzte Ueberhitze und die nöthige Vctricbstraft für
einen Ventilator, wird sich auf den meisten Frischhüttc» finden. Eine
vollständige Dörruorrichtung der Art könnte ungefähr die Einrich-
tung erhalten, wie Fig. 7—8 Taf. I. andeutet, wo ^ den Zufüh-
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Title
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Subtitle
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Author
- Peter Tunner
- Publisher
- C. Tanzer'schen Schriften
- Location
- Graz
- Date
- 1846
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.09 x 19.47 cm
- Pages
- 540
- Keywords
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen