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rungscanal oder das Zuleitungsrohr der erhitzten kuft, V, l3„ L,
drei Dörröfen vorstellen mag. In den Verbindungsröhren » 2 sol-
len Hähne oder Schuber angebracht seyn, um jeden Ofen für sich
absperren zu lönncn; d stellt die Eintragsöffnung, c die Oessmung
zum Auslangen, und 6 einen Rost vor, auf dem das zu dörrende
Holz aufliegt. Vei ten Ausströmungsöffnungen 0 könnte man alllen-
falls ein feines Drahtnetz zur Sicherheit gegen die Fortpstanzmng
einer äußerlich in den Gasen veranlaßten Entzündung nach inmen
anbringen; da man beim Dörren des Holzes die Lufttcmperattur
aber nie viel über den Wassersiedpunct steigen lassen wird, so ist
ohnedies keine Gefahr einer Entzündung vorhanden.
Wcnn man bedenkt, daß das vollkommen lufttrockene Holz
bei einer künstlichen Dörrung noch 15 bis 20 Procent am Gewi>chte
verliert, bevor eine chemische Zersetzung desselben eintritt, so kamn
man sich der Ueberzeugung kaum erwehren, daß man der künstli-
chen Dörrung des Holzes bisher zu wenig Aufmerksamkeit geschemkt
hat, da die Gelegenheit oft gegeben ist, dieselbe ohne eigenen Brenn«
Materialaufwand, bloß durch verlerne Ucbcrhitze zu bewerkstelligen.
ß. l s . Die Vcrkohlung des Holzes hier zu behandeln, würde
uns zu weit führen, daher wir die Darstellung der Kohle, so »wie
im Vorausgegangenen die Erzeugung des Roheisens, auf sich beru-
hen lassen, und uns begnügen nur die Verschiedenheiten der Holz-
kohle kennen zu lernen.
So wie das Holz von verschiedener Dichtheit ist, ist es auch
die daraus erzeugte Kohle, obschon bei der Verkohlung ein Schwin-
den, d. h. ein Zusammenziehen der Holzfaser Statt findet ' ) .
') Dieses Lchwindmasj wird in den wissenschaftlichen Vüchrrn sehr verschieden,
und me>st v>el <u groü angegeben, wenn man dasselbe m<t den Erfolgen hei
der Köhlerei im Großen vergleicht, weil diescn Angaben gewöhnlich nur 0<e
Resultate von dcn Versuchen mit kleinen, m einer Retorte verkohlten Holz-
würfeln zu Grunde liege», Nach meinen eigenen Beobachtungen hat ein
Dreiling von « Fuß lange, welcher nach »er Verk,hlung noch ein ganzes
Stück bildete, in seiner Länge bei « Zoll verloren, «ndere etwas mehr, Ei
t'detragt folglich las Schwinden in »er Lauge cilc» » bis «» Proeent, Das
^Schwinden im Durchmesser war, wczen den Zerklüftungen, nicht genau zu
ermitteln, grosi dürfte die Verschiedenheit zw,schcn diesem und dem »er länge
nach intessen nicht senn, daher in, G,>njc» cm Vchwindmaß mit lo höchstens '
1 mit «: Vrocent, dem Erfolge im Großen entsprechend ist. — Ich halte fer-
ner Gelegenheit, mehrere genauere Versuche über »as »»hlausbringr» bei
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Title
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Subtitle
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Author
- Peter Tunner
- Publisher
- C. Tanzer'schen Schriften
- Location
- Graz
- Date
- 1846
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.09 x 19.47 cm
- Pages
- 540
- Keywords
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen