Page - 26 - in Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden - in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
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F. l s . Der Torf hat bisher für unser Eisenfrischwesen zwar
noch keine Bedeutung erlangt, aber es kann nicht fehlen, er muß
früher oder später von Wichtigkeit werden, nachdem wir an meh-
reren Orten, besonders ln Salzburg und Steiermark, ausgedehnte
Torfmoore »on guter Qualität besitzen, und dessen Brauchbarkeit
zur Flammenfeuerung wie zur Vertohlung auf den Eisenwerken
des He«n I. Pesendorfer zu Rottenmann bereits durch die That
erwiesen ist.
In den Eigenschaften der verschiedenen Torfarten findet ein
viel größerer Unterschied Statt, als bei den verschiedenen Höl,ern,
»vcßhalb man sich in Acht nehmen muß, aus den an einem. Orte
gemachten Erfahrungen über die Tauglichkeit dieses Vremisteffes,
ohne nähere Untersuchung, sogleich auf die Brauchbarkeit einer an-
dern Terssorte zu schließen. Dieser Unterschied ist nicht sc> sehr
durch die Art der Pflanzen und Wurzeln bestimmt, aus denen die
verschiedenen Torfsorten entstanden seyn mögen, sondern nur »ehr
durch die verschiedenen fremdartigen Beimengungen, durch den un-
gleichen Dichtheitszustand, und durch die verschiedenen Grate der
Veränderung, welche die Pflanzen lm Torfe bereits erlitten ha»cn.
Die fremdartigen Beimengungen bestehen hauptsächlich au«
dem Boden, worauf die Terfpflanzen gewachsen sind, und betragen
bei unreinen Sorten 5 bis 20 Procent und darüber. Solch' un-
reiner Torf kann natürlich keine lebhafte Flamme geben, und larf
zur Verkohlung um so weniger verwendet werden, da die eilge-
mengten Erdarten vorwaltend aus Thon und Kiesel bestehen, <lso
eine sehr zähe Schlacke geben würden, wollte man die daraus er-
zeugten Kohlen in Frisch» und Schweiß-Herden verwenden. Hn-
gegen reiner Torf enthält von diesen erdigen Beimengungen so weng,
daß er nach dem Verbrennen nicht viel mehr Asche, als das H)l;
zurückläßt, welches meist gegen '/,, und reiner Torf '/, bis 2 P-o-
cent Asche gibt ' ) . Man kann unreinen Torf, durch Vertheilmg
der Tcrfmasse in Wasser und nachheriges Formen und Pressen dr-
selben, reinigen, allein die Kosten der Reinigung sind so beträclt-
') Den UschcnzehM »es Vnnsth«l'er lorfe« fon» ich mit «lj« lis lll« Pr««n;
cs «st »ies mithin ein reiner t« f zu nennen.
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Title
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Subtitle
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Author
- Peter Tunner
- Publisher
- C. Tanzer'schen Schriften
- Location
- Graz
- Date
- 1846
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.09 x 19.47 cm
- Pages
- 540
- Keywords
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen