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vordem Ansicht eines der Quere nach durchschnittenen Fluders, zu
ersehen ist. Die Vodcnlälcn des Fludcrs sind auf den unterge-
legten Polsterholzern I'>, und die Seittnbrcter an den scgenann-
ten Steifen (! mit Fludernägcln befestiget. Die Steifen sind in
den Polsterholzern eingezapft, und am obern Ende entweder in
übergelegten Jochen eingezapft, wie aus dem Fludrnverke in Fig.
1 und 2 p. p... . zu entnehmen, oder mit eisernen Schließen zusam-
mengehalten, wie Fig. 3 n> zeigt; bei der letzter« Einrichtung pflegt
man dann auf die Steifen der Länge nach sogenannte Eis bäume
v Fig. 3 aufzuzapfen. Gewöhnlich befindet sich auf dem Fluder
rin Steg von aufgelegten Vretern n. Im Winter wird das Flu-
derwerk in den kältern Gegenden mit Reisig und Kohlcnlcsche zu-
gedeckt, um die Eisbildung im Fludcr zu vermeiden. Zur Unter-
stützung der Polstcrhölzer, die 2 bis 4 Fuß von einander abstehen,
befinden sich unter denselben mehrere Längenjoche k, 15 . . . , die von
hölzernen Schlagen !>' oder gemauerten Pfeilern getragen werden,
«ie das bei ähnlichen Wasserbauten immer der Fall ist, weßhalb
wir uns auf kein weiteres Detail einlassen wollen.
H. 3V Nach der Theorie soll ein cberschlächtigcs Wasserrad,
bei gleicher Wassermcnge und Gcfällöhöhc, nahe den doppelten Ef-
fect von einem unterschlächtigcn geben; für Hammerräder zieht man
indessen aus mehreren Gründen die untcrschlächtigen Wasserräder,
eigentlich Klopfräder, den cberschlächtigen gewöhnlich vor. Diese
Gründe sind folgende: a) muß ein Hammerrad, um ohne Vorge-
lege durchzukommen, stets eine beträchtliche Geschwindigkeit haben,
somit muß das Wasser selbst bei einem oberschlächtigcn Rade zum
großen Theil nur durch den Stoß wirken, wodurch der größere Ef-
fect des oberschlächligen Rades sehr vermindert wird; d) sind die
Geschwindigkcitöändcrungen im Gange des Wasserrades, besonders
das Ingangsetzen und Stehenlassen desselben, was namentlich bei
einem Frischhammer wesentlich ist, bei einem unterschlächtigen Waf-
serrade leichter und schneller bewerkstelliget als bei einem cberschläch-
tigcn; c) endlich ist das einfachere unterschlächtige Rad leichter so
solid herzustellen, daß es bei den beständigen Erschütterungen im
Betriebe weniger Reparaturen erheischt, als ein oberschläcdtigcs.
Hat man jedoch Ursache mit der Wasserkraft möglichst wiithscha't-
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Title
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Subtitle
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Author
- Peter Tunner
- Publisher
- C. Tanzer'schen Schriften
- Location
- Graz
- Date
- 1846
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.09 x 19.47 cm
- Pages
- 540
- Keywords
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen