Page - 75 - in Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden - in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
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an derselben und am Fluder befestiget, und da der Wasserstand
über der Schütze bei dieser Einrichtung nur von der Fludcrhöhe
abhängig ist, die Z bis 6 Fuß betragen mag, so hat es mit dem
Schützenziehen keine Schwierigkeit. Tiese Schützencinrichtung macht
bei einem etwas größcrn Gefalle, wie solches bei unsern Hammer-
rädern gewöhnlich, die Anwendung cines Tchußgerinnes (das zum
"Unterschiede eines Krcpsgerinnes mit geradem Vodcn hergestellt wird),
nothwendig. Der Watursch bildet immer eine» Theil für sich, wie
in Fig. 8 ^ zu entnehmen, der auf starken Polstern »,», 2 ruhet;
dessen gekrümmter Theil wird aus ganzen Holzstücken gehauen, wo^
von meist ein paar !', Ii auf einander gezapft werden müssen, u»d
an diese Stücke werde» dann der Vcden und die Seiteuwände an-
getragen, und das Schußgerlnne eingelassen. Die Krümmung deö
Watursches ist concentrisch mit dem Nadumfange, von den Schau«
feienden jedoch meist gegen Einen Zoll abstehend; an den Seiten
ist der Spielraum für die Schaufeln in der Regel noch größer alS
am Boden, gewöhnlich über Einen Zoll, darunter selten. Die Nei-
gung des Schußgcrinnes ist am häufigsten mit 45 Graden herge-
stellt, bei welcher Neigung, verbunden mit der gewöhnlichen Größe
und Schaustung der Hammerräder, der gekrümmte Theil des Wat«
urschcs dem Vögen von drei Schaufeln gleichkommt, oder wie un«
sere Zimmerleute fich ausdrücken: „es sollen immer drei Schaufeln
ziehn" Daß es eine fehlerhafte Construction ist, wenn der Vogen
des Watursches uwter dem Nadmitlrl noch weiter, also wieder an«
steigend fortgeführt wird, bedarf kaum der Erwähnung, gleichwohl
wird auch dieser Fehler bisweilen begangen. Schwieriger aber ist
es zu entscheiden, ob und wie lange der Watursch in horizontaler
Richtung fortzuführen sey; Einige wollen dessen Aufhören schon
gleich unter dem R>ad>nittel, Andere hingegen ihn mehrere Fuß lang
fortgeführt haben; das Vcste dürfte seyn, ihn bei 2 Fuß über das
Radmittel hinaus zu führen. Für jeden Fall soll der Abstußbo-
den am Ende des Watursches um 4 bis 6 Zoll höher liegen, als
der weitere Nbflußlbcden, siehe Fig. 5 und 8; damit sich das ab-
laufende Wasser wicht zurückstauen kann, widrigenfalls tie Trieb-
kraft durch das Walten des Rades sehr vermindert würde.
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Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Title
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Subtitle
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Author
- Peter Tunner
- Publisher
- C. Tanzer'schen Schriften
- Location
- Graz
- Date
- 1846
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.09 x 19.47 cm
- Pages
- 540
- Keywords
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen