Page - 83 - in Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden - in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
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«icht das ganze Zapfenlager aus solchen Metalllegirungen her, son-
dern fertigt das Aeußere der Lager von Schmicdeisen in einer solchen
Größe und Gestalt, daß selbe nicht zu sehr in die hölzernen Zapfen-
bäntc, Zapfenricgel oder Unterlagen eingedrückt, und darin gehörig be-
festiget werden tonnen; nur der innere Theil der Anwellen, an wel-
chen der Wellzapfen zu liegen kömmt, wird mit der Mctalllcgirung aus-
gefüttert. Es ist genügend, wenn dieses Metallfutter an den schwächsten
Theilen bei 1 Zoll start ist. Damit das Mclallfulter aber gehörig fest in
den eisernen Lagern sitzt, wird demselben ein abgebogener Nand oder
in der Mitte von außen eine Nippe ertheilt, womit es in entspre-
chende Ausschnitte des Lagers paßt, und nöthigenfalls dann festgekeilt,
oder im erwärmten Zustande des letztern eingetrieben werden kann.
Vei den Wellzapfen der Hammerräder genügt selten Gin Za-
pfenlager, in welckem der Zapfen liegt, sondern es ist meist erfor^
derlich, über dem Zapfen ein zweites Lager anzubringen, damit der
Zapfen bei erhaltenen Stößen der Welle im untern Lager nicht
aufgeworfen, gehoben werden kann. Man pflegt solche Zapfen ge-
sperrte Zapfen zu nennen, zum Unterschiede der frei liegenden.
Nothwendig muß das obere Lager mit einer gewissen Kraft an den
Zapfen drücken (obschon dieses nicht zu viel betragen soll), um ein
Schlagen des Zapfens zu vermeiden; dadurch wird aber die Za>'5en-
leibung vergrößert, und die ganze Einrichtung der Lagerbefestigung
umständlicher, kostspieliger. Wo es daher thunlich ist, vermeidet man
die gesperrten Zapfen. Der Zapfen beim Wasserrade, wenn dieses
gehörig schwer, und der Abstand vom Ertelringe zum andern Zapfen
nicht groß ist, kann frei seyn, der innere Zapfen wird aber immer
ein gesperrter seyn müssen.
Die Befestigung der Zapfenlager für frei liegende Wellzapfcn ist
sehr einfach, denn es gehört dazu nichts als eine festliegende Zapfenbauk,
ein Holzbalken, der auf einer gehörig festen Unterlage befestigt ist.
Ist fester Grund vorhanden, so wird die Zapfenbank, wie I) in
Fig. 2, auf ein Paar Längenbalken, und diese allenfalls wieder auf
einen Querbalken eingelassen und mit Nägeln oder Bändern fest
untereinander verbunden. In andern Fällen wird die Zapfenbank
fest eingemauert. Ist kein fester Grund vorhanden, so muß dieser
durch eingeschlagene Pfähle geschaffen werden, auf welche sodann
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Title
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Subtitle
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Author
- Peter Tunner
- Publisher
- C. Tanzer'schen Schriften
- Location
- Graz
- Date
- 1846
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.09 x 19.47 cm
- Pages
- 540
- Keywords
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen