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auch Ertelringe genannt, wie in Fig. 5 und 6 zu ersehen. Solche
Ertelpauken erhalten in der Regel eine Vreite von l5 bis 24 Zoll,
eine Dicke von 2'/« bis 3'/« Zoll, und einen Durchmesser je nach
der Eintheilung der Ertel von 2 bis 4 Fuß, und bekommen somit
ein Gewicht von 12 bis 24 Zentner. Will man bei einer großen
Pauke an ihrem Gewichte sparen, so kann man sie schmal und dünn
im Eisen herstellen, dafür aber an beiden Enden mit schmiedeiser-
ne» Ringen versehen, die etwas stärker als die Grindclringe sind,
und im erhitzten Zustande aufgetrieben werden, damit sie sodann
im erkalteten Zustande die gußeiserne Pauke fest umspannen. Vri
Unterlassung dieser Vorsicht kann es, besonders zur Winterszeit,
leicht geschehen, daß ein schwacher Ertclring abspringt; ja selbst ge-
sprungene Pauken kann man mit ein Paar starten schmiedeisernen
Ringen wieder in vollkommen brauchbaren Zustand bringen. Nebri-
gens trägt das größere Gewicht einer im Gußeisen starken Pauke
wesentlich da;u bei, tast die dem Ertcl ertheilten Stöße von der
Welle und allen damit verbundenen Theilen weniger empfunden
werden. Die gußeiserne Pauke muß natürlich mit der bestimmten
Anzahl Ocffnungen für die cinzusctzenvcn Ertel versehen seyn.
Diese Oeffnungen erhalten gewöhnlich die Vreite der Ertel zu ihrer
Vreite, die hierbei selten über 6 Zoll beträgt, und man läßt die
Ertel zu ihrer bessern Befestigung nur in ihrer Dicke, nicht aber
in ihrer Vreite zunehmen, damit das eingesetzte Ertel die ganze
Vreite in der Pautenöffnung ausfüllt; die Dicke der Ertel muß
hingegen einen Spielraum von 1'/,. bis 2 Zoll lassen, um die Er-
tel darin gehörig festkeilen zu können. Auf der hintern Seite kön-
nen und sollen die Ertcl unmittelbar an der Pauke anliegen, wor-
nach das Verkeilen nur auf der vorder« Seite nöthig ist. Das
Verteilen selbst geschieht anfangs mit Lärchen- dann mit Vuchen-
Hol;, und zuletzt werden oft noch einige Gisenkeile eingetrieben.
Daß man beim Verkeilen auf das genaue, gleiche Vorragen der
Ertel Rücksicht nehmen, und zu dem Ende den Grindel öfters um
seine Achse drehen muß, während ein unbeweglicher Körper im Ab-
stände der Grtelspitzen vorgehalten wird, bedarf kaum der Erwäh-
nung, so wie es sich auch von selbst versteht, daß vorerst die Paukc
auf den Grindel concentrisch aufgekeilt, und sodann die Vertiefun-
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Title
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Subtitle
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Author
- Peter Tunner
- Publisher
- C. Tanzer'schen Schriften
- Location
- Graz
- Date
- 1846
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.09 x 19.47 cm
- Pages
- 540
- Keywords
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen